So war das tip Weinmahleins präsentiert von Mastercard Priceless Berlin

Im Restaurant Bar Brass

Ist diese Bar Brass also das neue Berliner Ausflugslokal. Mindestens aber liegt die erst im vergangenen Winter eröffnete Brasserie im Wasser und in einer Nachbarschaft, die bis dato nicht gerade also Gastrokiez bekannt war: am Spreebord in Charlottenburg-Nord, ringsherum Industriebauten unterschiedlichster Epochen. Einer der neuesten ist die betonschlichte Bildgießerei Noack, zu der diese Bar Brass gehört. Große Kunst wird hier gegossen, und auch die Berlinale Bären. Nun gehört zum Gebäudekomplex neben Künstlerwerkstätten und Ateliers auch ein weitläufiges Restaurant. Reza Daeinabi heißt der Küchenchef und Restaurantleiter. Und weil der schon privat immer Kunde von Viniculture am Savignyplatz war, hat er sich auch für dieses Weinmahleins präsentiert von Mastercard Priceless Berlin mit Weinhändler Holger Schwarz zusammengetan.

Gemeinsam konnten sie das Weingut Holger Koch gewinnen. Dessen Ehefrau Gabriele Engesser erzählte von der überwiegenden Handarbeit in den steilen, kleinteilig parzellierten Lagen am Kaiserstuhl. Und von zwei Weinen, die der kleine Betrieb in enger Zusammenarbeit mit Viniculture entwickelt hat und die es ausschließlich dort zu kaufen gibt. Einen Fassabzug vom Grauburger beispielsweise und ein Cuvée aus Grau- und Spätburgunder, der, als Hommage wie ironischem Kommentar, zum allzu oft eher lieblich ausgebauten Badisch Rotling als unfiltrierter Naturwein in die Flasche kommt. Ein wilder Wein, aber eben einer, der gleichzeitig die Klasse und die Ruhe hat, wie man sie von Holger Kochs Weinen kennt.

Auf dem Teller begann der Abend mit einem Wildkräutersalat samt geräuchertem Feta, beinahe unspektakulär, aber umarmend einladend. Was folgte, war ein sehr souveräner Teller, Onsenei mit Tobinamburpüree und geknusperten Mispeln. Ein vollmundiger Löffelspaß auf einem Niveau, das auch die Sterneküchen dieser Stadt nicht besser machen. Zum Schweinebauch vom Iberico kamen Morcheln und Schnecken als feines, salziges Ragu. Und der Glatputt, vom Weinmahleinspartner, Havelland Express, ist mindestens an diesem Abend ganz lässig aus dem Schatten des populäreren Steinbutts geschwommen. Dazu ganz saisonal: grüner Spargel.

Die Bar Brass, und davon zeugte dieser weltläufige, indes familiäre Abend, hat es aus dem Stand in der Riege der abendfüllenden Berliner Restaurants geschafft. Ein Ort des feinen Geschmacks und seiner urbanen Ausgestaltung. Ein Restaurant im Geiste der Berliner Künstlergastronomien zudem, von Oscar Wieners Exil, über die Paris Bar und das Grill Royal zur Bar Brass. Kosten kann man diesen Ort auch täglich zur Mittagspause, bei diesem Wetter auf der schönen Terrasse. Und wenn man schon mal in Charlottenburg ist, sollte man noch bei Viniculture am Savignyplatz vorbeischauen, für einen Burgunder von Holger Schwarz.

Text: Clemens Niedenthal
Fotos: Sarah Bergmann

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