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Doppelstart 

„Intrigo: Samaria“ & „Intrigo: In Liebe, Agnes“ nach Håkan Nesser im Kino

Nun also die Teile 2 und 3 der „Intrigo“-Trilogie nach Kurzgeschichten des schwedischen Krimistars Håkan Nesser

Intrigo: In Liebe Agnes, Foto: 20th Century Fox

Schon mit Teil 1, „Intrigo – Tod eines Autors“, hat sich der Thriller-Spezialist Daniel Alfredson im vergangenen Jahr nicht mit Ruhm bekleckert. Die Erwartungen hinsichtlich des zweiten und dritten Streiches waren verhalten – und werden mit den beiden jetzt zeitgleich startenden Krimiplotten sogar noch unterlaufen.

In „Samaria“ will eine junge Filmemacherin das Verschwinden einer früheren Klassenkameradin aufdecken, es geht um häusliche Gewalt und verbotene Liebe, wohingegen Henny und Agnes, die beiden Freundinnen in „In Liebe, Agnes“, den perfekten Mord an Hennys Ehemann planen. Einmal wird gar Hitchcocks „Der Fremde im Zug“ zitiert, aber im Gegensatz zu den Filmen des Meisters zeichnen sich Alfredsons Filme durch einen eigenartigen Mangel an Suspense aus. Was an der trägen Inszenierung, aber auch an den blassen Rollen liegen mag. Nein, Spannung oder Interesse an den holzschnittartigen Charakteren kommt hier nicht auf.

Dazu diese eigenartige Nichtverortung in Zeit und Raum: Dem Nesserschen fiktiven Maardam – irgendwo in Benelux – wird ein undefinierbares Hinterland mit Gebirge und alpiner Architektur entgegengestellt. Das Irgendwo im Nirgendwo könnte Methode haben, würde daraus irgendein filmischer Mehrwert gezogen. So aber ergänzt diese Vagheit die gefühlte Wurschtigkeit, mit der über Leben und Tod, Liebe und Eifersucht, Lug und Trug verhandelt wird. Die verblüffenden Twists am Ende der Geschichten reißen dann überhaupt nichts mehr raus.

Intrigo – Samaria + Intrigo – Dear Agnes (OT), S/D 2018, 104 / 99 Min., R: Daniel Alfredson, D: Phoebe Fox, Jeff Fahey; Carla Juri, Gemma Chan, Start: 10.10.

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