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Kaffee, Medikamente, Öl – was hat der Hype um Cannabis auf sich?

Obgleich Cannabis nach wie vor in erster Linie mit der illegalen Droge in Verbindung gebracht wird, gibt es mittlerweile zahlreiche weitere Produkte aus der Hanfpflanze. Doch wie sinnvoll sind der CBD-Kaffee oder das CBD-Öl wirklich?

 

Es wurde lange Zeit diskutiert, bevor im Jahr 2011 das medizinische Cannabis als verschreibungspflichtiges Medikament zugelassen wurde. Doch wer nicht gerade unter grünem Star oder chronischen Schmerzen leidet, darf dennoch nach wie vor keine berauschenden THC-haltigen Mittel konsumieren. Was viele Menschen allerdings nicht wissen ist, dass aus Cannabis sowie der Hanfpflanze, welcher es entstammt, noch viele weitere Produkte gefertigt werden können – und zwar ohne psychoaktive Wirkung und damit völlig legal. Diese reichen von industriellem Hanf über Nahrungsergänzungsmittel bis hin zu Ölen. Produkte, welche in den vergangenen Jahren einen extremen Aufschwung erlebt haben. Um Cannabis gibt es aktuell einen nie zuvor da gewesenen Hype. Plötzlich wird das CBD-Öl als Wundermittel gefeiert und es soll in New York jetzt bereits den Kaffee verfeinern. Doch woher kommt der Trend?

Cannabis wird zum weltweiten Milliardengeschäft

Diese Frage beschäftigte letztjährig auch die Experten auf der Cannabis Business Conference in Berlin. Der „Green Rush“ findet nämlich längst nicht nur in Deutschland statt, sondern hat schon beinahe die ganze Welt erobert. In kürzester Zeit ist Cannabis auch abseits der illegalen Droge zu einem Milliardengeschäft herangewachsen. Eine Chance, die sich Deutschland aber – zumindest bislang – entgehen lässt. Während hierzulande gerade einmal das medizinische Cannabis zugelassen wurde, ist das „Gras“ auch ohne ärztliche Verschreibung mittlerweile in immer mehr Ländern legalisiert, darunter Uruguay sowie einige US-Bundesstaaten. Neben dem klassischen Cannabis ist vor allem das Cannabidiol (CBD) der Verkaufsschlager schlechthin und Expertenschätzungen zufolge hat das Wachstum des Markts noch lange kein Ende.

Warum CBD-Kaffee eine logische Erfindung ist

Genau dieses CBD ist plötzlich nicht nur als Öl oder Paste frei erhältlich, sondern wird mittlerweile sogar in Süßigkeiten, Cremes oder Kaffee verarbeitet. Die Ergebnisse der Konferenz werden durch ein kleines, aber feines Café bestätigt, welches sich in New York befindet und auf den Namen „Caffeine Underground“ hört. Dieses Konzept-Café war es, welches den CBD-Kaffee erfunden und damit einen weltweiten Trend ausgelöst hat. Nun können entsprechende Produkte auch in weiteren Teilen Amerikas, in Österreich sowie weltweit über das Internet gekauft werden – sofern sie die in Deutschland gültigen gesetzlichen Grenzwerte von maximal 0,2 Prozent THC nicht überschreiten. Eigentlich ist der CBD-Kaffee keine schlechte Idee. Im Gegenteil: Wer die Studienergebnisse zur positiven Wirkung von CBD sowie Kaffee bei Alzheimer betrachtet, stellt sich wohl eher die Frage, warum niemand diese beiden Bestandteile früher gemixt hat?! Trotzdem bleibt die grundlegende Skepsis vieler Menschen zum Thema Cannabis, CBD sowie weiteren Produkten.

Was kann das „Wundermittel“ CBD wirklich?

Dass es einen solchen Hype um das CBD gibt, liegt wohl auch daran, dass es in Deutschland legal erworben werden darf. Das gilt jedenfalls dann, wenn es den bereits erwähnten Grenzwert von 0,2 Prozent THC nicht überschreitet und nicht als Arznei- oder Heilmittel beworben wird. Das CBD als Nahrungsergänzungsmittel, Aromastoff oder Kosmetik ist hingegen vollkommen legal und darf dementsprechend natürlich auch nach Belieben gemischt werden – sei es mit Kaffee, Süßigkeiten oder anderen Dingen.

Wer jedoch denkt, der CBD-Trend resultiere rein aus einem guten Marketing, hat sich getäuscht. Der Hype hat nämlich auch zahlreiche Forscher dazu gebracht, sich näher mit dem Thema zu beschäftigen. Die Resultate sind erstaunlich: Tatsächlich konnten durch die Einnahme von CBD in verschiedenen Studien positive Effekte bei Erkrankungen wie Alzheimer, aber auch Krebs, Parkinson, ADHS, Fibromyalgie, Migräne oder Schlafstörungen beobachtet werden. Zudem fördert es die Durchblutung der Haut und kann dadurch Falten, Cellulite, Neurodermitis, Schuppenflechte, Hautunreinheiten sowie Rötungen verringern. Dies erklärt, weshalb das CBD zunehmend auch in der Kosmetik Anwendung findet. Zahlreiche weitere Studien sind aktuell noch im Gange und auch deren Ergebnisse werden mit Spannung erwartet.

Fazit: Cannabis kann mehr als nur berauschen

Obwohl Cannabis beziehungsweise dessen Produkte wie CBD also keine Wundermittel sind und auch nicht als Allheilmittel verkauft werden dürfen, können sie dennoch positive Effekte für die Gesundheit mit sich bringen – darauf lässt zumindest der aktuelle Stand der Forschung schließen. Es kann somit durchaus sinnvoll sein, CBD-Öl, CBD-Kaffee, Hanfsamen, Hanföl oder andere Cannabis-Produkte unterstützend zur Behandlung von Krankheiten oder Schönheitsmakeln einzusetzen. Dabei sollten die Erwartungen realistisch bleiben. Aber das Fazit zum Hype um Cannabis scheint dennoch eindeutig: Er hat einen wahren Kern und es bleibt spannend, wofür die Hanfpflanze und deren Produkte in Zukunft noch eingesetzt werden können. Denkbar ist zum Beispiel die Entwicklung neuer Medikamente oder Kosmetika mit CBD.

Achtung: Wer das Cannbidiol und dessen Wirkung selbst testen möchte, muss beim Kauf allerdings darauf achten, dass die Produkte nicht mehr als 0,2 Prozent THC enthalten und nicht als Arznei- oder Heilmittel verkauft werden. Sind diese Bedingungen erfüllt, ist der Erwerb sowie Konsum von CBD auch in Deutschland vollkommen legal. Wer unter einer Grunderkrankung leidet, sollte die Einnahme von Cannabis-Produkten zudem vorab mit seinem behandelnden Arzt abklären.

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