Mit weniger als einem Dollar pro Tag muss jeder zweite Schwarzafrikaner auskommen. Angesichts von Fernsehbildern aus dem fernen Europa entsteht da bei vielen eine verführerische Vorstellung von Wohlstand für alle, die dort im Norden wohnen. Buba treibt der Traum von einer Karriere als Fußballprofi, die junge Violeta eine Zwangsheirat mit einem alten Mann zur Flucht aus ihrer Heimat in der südwestlichen Sahara. Beim langen beschwerlichen Weg in überladenen Bussen und zu Fuß durch die Wüste lernen sie sich kennen und verdursten beinahe zusammen – gastfreundliche Tuareg retten ihnen das Leben.
Totalen aus der Weite der Sahara und dramatische Szenen bei Grenzkontrollen machen die Verlorenheit und Hilflosigkeit der Migranten in „14 Kilometer – Auf der Suche nach dem Glück“ spürbar. Violeta wird ausgeraubt und vergewaltigt, Buba muss jeden Cent seiner Ersparnisse abgeben, bis sie die Nordküste von Marokko erreichen. Hier beginnt die letzte Etappe ihrer Reise: übers Mittelmeer nach Spanien; an der engsten Stelle bei Gibraltar sind es nur 14 Kilometer, die sie von ihrem Traumziel trennen.
Text: Ralph Umard
tip-Bewertung: Sehenswert
Bildergalerie, Orte und Zeiten: „14 Kilometer – Auf der Suche nach dem Glück“ im Kino in Berlin
14 Kilometer – Auf der Suche nach dem Glück (14 Kilуmetros), Spanien 2007; Regie: Gerardo Olivares; Darsteller: Aminata Kanta (Violeta), Adoum Moussa (Buba), Mahamadou Alzouma (Mukela); 95 Minuten
Kinostart: 24. Juni