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Der Thriller „7500“ von Patrick Vollrath im Kino

Ein Co-Pilot (Joseph Gordon-Levitt) im Stress: Thriller 7500

Ein Co-Pilot (Joseph Gordon Levitt) im Stress
Foto: Universum Film

„Sieben-fünf-null-null“ ist in der internationalen Luftfahrtsprache der Code für einen bewaffneten Überfall. Mit einem solchen sieht sich die Crew einer Passagiermaschine auf dem Flug von Berlin nach Paris konfrontiert. Für diesen Fall gibt es genaue Anweisungen, vor allem, den Angreifern den Zugang zum Cockpit zu verweigern.

Was aber macht der Co-Pilot Tobias Ellis (Hollywoodstar Joseph Gordon-Levitt in einer deutschen Produktion), wenn er durch das Sichtfenster zur Passagierkabine mitansehen muss, was die islamischen Terroristen mit den Passagieren anstellen? Und was, wenn eine der Stewardessen auch noch Ellis’ Lebensgefährtin und die Mutter eines gemeinsamen Sohnes ist?

In dem Thriller „7500“ von Patrick Vollrath verlässt die Kamera – nach den ersten einführenden Aufnahmen vom Flughafen – nie das Cockpit des Flugzeugs und unterstreicht damit das Klaustrophobische der gesamten Situation. Das ist zum einen ausgesprochen physisches Kino (etwa wenn zu sehen ist, welche körperliche Anstrengung es bereitet, den Körper eines Toten, dazu auf engstem Raum, zu bewegen), zum anderen aber auch ein Drama über schwerwiegende moralische Entscheidungen, dessen Ende – wenn sich das Drama auf die Konfrontation zweier Männer zuspitzt – so anders ausfällt, als man es aus US-amerikanischen Thrillern gewohnt ist.

Patrick Vollrath, der mit seinem 30-minütigen Kurzfilm „Alles wird gut“ bereits Festivalauszeichnungen erringen konnte und 2016 für den Oscar nominiert war, hat mit seinem Langfilmdebüt ein sowohl spannendes als auch nachdenklich stimmendes Genrestück vorgelegt.

7500, D 2018, 93 Min., R: Patrick Vollrath, D: Joseph Gordon-Levitt, Aylin Tezel, Omid Memar, Carlo Kitzlinger, Start: 26.12.

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