Todd Millers katapultiert die Zuschauer 50 Jahre zurück – und mit aller Macht auf den Mond
Florida, USA. Der 16. Juli 1969 ist ein strahlender Sommertag. Wie an einer Kette aufgereiht, parken auf dem öffentlich zugänglichen Teil von Merritt Island links und rechts der Straßen von Cocoa Beach hunderte Straßenkreuzer. Um sie herum: amerikanische Familien, die gekommen sind, um das Ereignis des Jahrhunderts durch Feldstecher mit eigenen Augen zu sehen – den Start von Apollo 11, den ersten Weltraumflug mit dem Ziel Mondlandung, der nur wenige Kilometer entfernt um 13.32 Uhr vom Kennedy Space Center aus stattfinden wird.
Vier Tage später, in der Nacht vom 20. zum 21. Juli, sind es knapp 600 Millionen Menschen – ein Sechstel der damaligen Menschheit! –, die die Mondlandung live am Fernsehen verfolgen. So sensationelle Bilder, wie sie nun der Dokumentarfilm „Apollo 11“ bietet, haben sie damals trotzdem nicht zu sehen bekommen. Denn von den stillen Momenten Stunden vor dem Start mit Großaufnahmen der Astronauten Neil Armstrong, Edwin Aldrin und Michael Collins über die Schwindel erregende Aufzugfahrt zur 110 Meter hohen Apollo-Kapsel auf der Saturn-V-Rakete bis zur den Kinosaal erschütternden Explosion beim Lift-Off verwendet Regisseur Todd Douglas Miller vor allem bisher unveröffentlichte 70-Millimeter-Originalaufnahmen in digital bearbeiteter, brillanter Bildqualität.
„Apollo 11“ ist bundesweit nur am 7. und 14.Juli in ausgesuchten Kinos zu sehen. Letzteres muss auch so sein: Der unkommentierte Film braucht für seine spektakulären Bilder eine riesige Leinwandfläche und für den gigantischen Sound aus 11.000 Stunden Audiomaterial eine echt potente Anlage. Nur dann fühlt es sich so an, als sei damals heute – und als seien wir selbst die Astronauten auf dieser Kamikaze-Mission.
Apollo 11 USA 2019, 93 Min., R: Todd Douglas Miller, Termine: 7. + 14.7.