Die in der Schweiz lebende Pianistin Alena Cherny hat durch Andrej Tarkowskij ihre Kunst erst so richtig für sich entdeckt. Sie findet in den Filmen des sowjetischen Meisters etwas, was ihre eigene Erfahrung trifft: Exil und Heimatverbundenheit, Wehmut und Wagemut. Christian Labhart erzählt in „Appassionata“ von der Fahrt, die Alena Cherny unternahm, um der Musikschule ihres Heimatortes Romny in der Ukraine einen Flügel zu schenken. Zu den Orten, die dabei aufgesucht werden, zählen das immer noch verstrahlte Pripyat nahe Tschernobyl und Kiew, die Hauptstadt eines Landes, das zwischen Kapitalismus, Korruption und Kommunismus noch unentschieden ist. Ob Chopin oder Beethoven da helfen? Gute Musik hilft immer.
Text: Bert Rebhandl
Foto: One Filmverleih
tip-Bewertung: Annehmbar
Orte und Zeiten: „Appassionata“ im Kino in Berlin
Appassionata, Schweiz 2012; Regie: Christian Labhart; 84 Minuten; FSK 0
Kinostart: 4. Juli