Hinter dem sperrigen Titel verbirgt sich ein Film über die documenta 14, die 2012 in Kassel stattfand. Eine Vielzahl an Stimmen kommentiert die Lage von den Vorbereitungen bis zum letzten Ausstellungstag: Taxifahrer, Tourguides, Handwerker, Künstler und Besucher. Der Film ist Einführung und Kunstrundgang zugleich, aber auch nicht viel mehr: Fragen zum gesellschaftlichen Dialog, den die Ausstellung anstoßen will, werden hier nicht vertieft. Auch der Versuch, die Bedeutung der documenta ?für die Bevölkerung (Kassel und global) darzulegen, scheitert und erschöpft sich letztlich in einer Beweihräucherung des westlich-demokratischen Gesellschaftssystems. Zumal es der documenta bei all den aus aller Welt herbeiströmenden Dandys und Kulturbeflissenen anscheinend nicht gelingt, die einfache Kasseler Bevölkerung für sich zu begeistern. Eine leinwandgerechte Ästhetik und mitreißende Protagonisten bietet die Dokumentation der beiden Kasseler Regisseurinnen Katrin und Susanne Heinz auch nicht. Schade.
Text: Siyuan He
Foto: Real Fiction
tip-Bewertung: Zwiespältig
Orte und Zeiten: „Art’s Home Is My Kassel“ im Kino in Berlin
Art’s Home Is My Kassel, Deutschland, 2013, 86 min, Regie: Katrin Heinz, Susanne Heinz
Kinostart: Do 17.07.2014