Der 19-jährige Frankie hat seine Clique, drei Freunde, mit denen er die lauen Sommernächte und -tage auf Coney Island genießt, beim Biertrinken, Gras rauchen oder Frauen abchecken

Auf eine davon, Simone, lässt er sich ein, aber trotz körperlicher Nähe wirkt er genauso abwesend wie mit seinen Freunden. Näher scheint er sich all jenen Menschen zu fühlen, mit denen er bei seinen Internetchats Kontakt aufnimmt – das allerdings sind ausschließlich ältere Männer.
Zwischen der Zurschaustellung des Körpers und dem Verbergen seiner wirklichen Bedürfnisse ist Frankie hin- und hergerissen, zwischen dem Wunsch, so zu sein wie alle (oder zumindest so wie seine Clique) und der Formierung einer eigenen Individualität. In der häuslichen Enge kippt seine Unsicherheit zunehmend in Aggressivität um, gegen seine berufstätige Mutter, die versucht, Verständnis für ihn aufzubringen, und seine aufmüpfige kleine Schwester – während der schwerkranke Vater auf der Couch seinem Krebstod entgegensiecht.
Am Ende lässt sich das ewige Aufschieben nicht länger bewerkstelligen: Frankies Idee, seine beiden Welten zusammenzubringen, geht nach hinten los … Der zweite Spielfilm der US-Regisseurin Eliza Hittman (Jahrgang 1979), für den sie vor einem Jahr beim Festival von Sundance mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet wurde, begeistert durch seine behutsam-genaue Beobachtung ihres Protagonisten und seines Umfeldes – Jugend als Zeit des Ausprobierens – die kann allerdings nicht ewig andauern.
Beach Rats USA 2017, 95 Min., OmU, R: Eliza Hittman, D: Harris Dickinson, Madeline Weinstein, Kate Hodge, Start: 25.1.
