Berlinale-Tipps für Kurzentschlossene: Unsere Autoren empfehlen an dieser Stelle täglich spannende Filme aus allen Sektionen der Filmfestspiele.
Mignonnes (Generation Kplus)

Amy ist frisch mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder aus dem Senegal nach Paris gezogen. Überwältigt von vielen Eindrücken, hin-und hergerissen zwischen den Erwartungen ihrer traditionellen Familie und der Bewunderung für die abgedrehte Tanzgruppe ihrer neuen Mitschülerinnen, gerät sie zusehends zwischen alle Stühle. Durch Druck von allen Seiten überfordert, darf sie nicht das sein, was sie ist: ein elfjähriges Mädchen, das seine eigenen Erfahrungen machen und dabei trotzdem noch Kind bleiben möchte. Ein stimmiger Jugendfilm vonMaïmouna Doucouré über die Schwierigkeiten des Heranwachsen zwischen zwei Kulturen. Andreas Döhler
25.2., 12.30 Uhr, FaF (weiterer Termin: 27.2., Zoo Palast 2, 10 Uhr)
Exil (Panorama)


Ein Mann am Rande des Nervenzusammenbruchs: Am Gartentor seiner Stadtrandwohnung hängt eine tote Ratte. Das deutet darauf hin, dass jemand gut über ihn Bescheid weiß, denn Xhafer arbeitet in einem Pharmaunternehmen, wo es solche Versuchstiere gibt. Neuerdings kommen auch die internen Rundschreiben nicht mehr in seinem Mailaccount an. Ist es nur ein offensichtlich feindlich gesinnter Kollege (gewohnt brillant : Rainer Bock) oder steckt mehr dahinter? Ist es eine generelle Abneigung gegen Fremde, oder hat es vielleicht mit der Vergangenheit des Kosovo-Albaners zu tun? Visar Morina liefert ein beklemmendes Psychogramm und hat mit Misel Maticevic einen überzeugenden Hauptdarsteller. Frank Arnold
25.2., 13 Uhr, Cubix (weitere Termine: 26.2., 13.30, International; 27.2., 20 Uhr, Colosseum; 29.2., 13 Uhr, Cubix 9
Walchensee Forever (Perspektive deutsches Kino)


Aus ihrer Familiengeschichte formt Janna Ji Wonders in ihrem Regiedebüt ein Porträt Deutschlands im 20. Jahrhundert, vor allem das seiner Frauen. Am bayerischen Walchensee lebt die Familie seit Generationen, nicht immer freiwillig, doch der Wunsch, aus den Konventionen des bürgerlichen Familienlebens auszubrechen, erfüllte sich nicht für alle. Und wenn, war die Freiheit oft zu viel, die Tante der Regisseurin nahm sich das Leben, ein Ereignis, mit dem die epische Dokumentation beginnt. Ein Schatten der Melancholie liegt über dieser Emanzipations- und Familiengeschichte, an deren vorläufigen Ende die Regisseurin selbst steht. Michael Meyns
25.2., 16.30 Uhr, Cubix 5 (weitere Termine: 26.2., 12 Uhr, Colosseum; 27.2., 18 Uhr, Moviemento ; 1.3., 13.45 Uhr, Cubix 5)
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