Filmfestspiele

Berlinale 2021: Unsere Highlights der Filmfestspiele – und wann sie laufen

Im Sommer findet die Berlinale 2021 fürs Publikum in den Freiluftkinos statt. Aber schon im März waren die Filme für die Kritik und die Branche zu sehen – ein Streaming-Marathon für wenige, damit ihr den Überblick habt. Denn die tipBerlin-Filmredaktion war dabei. Das sind unsere Highlights der Berlinale 2021.


Der Mauretanier

Der Mauretanier: Jodie Foster
Tahar Rahim und Jodie Foster in „Der Mauretanier“. Foto: Tobis

20 Jahre sind bald vergangen seit den Anschlägen von 9/11. Der spektakuläre Angriff auf das World Trade Center ließ die USA auf eine davor ungeahnte Weise verwundbar erscheinen, und die Supermacht wehrte sich entsprechend rücksichtslos. Neben den Kriegen in Afghanistan und später im Irak gab es auch zahlreiche Festnahmen in aller Welt, oft vollkommen willkürlich. Eine dieser Geschichten erzählt nun der Film „Der Mauretanier“ von Kevin MacDonald nach, mit Jodie Foster und Benedict Cumberbatch in tragenden Hauptrollen, vor allem aber mit dem großartigen französischen Star Tahar Rahim in einer großen Rolle. Unsere Kritik zu „Der Mauretanier“ lest ihr hier.

  • 9.6., 21.30 Uhr, Freiluftkino Museumsinsel
  • 9.6., 21.30 Uhr, Freiluftkino Friedrichshain
  • 9.6., 21.30 Uhr, Freiluftkino Friedrichshagen
  • 9.6., 21.30 Uhr, Freiluftkino Biesdorfer Parkbühne
  • 9.6., 22 Uhr, Atelier Gardens Freiluftkino @ BUFA
  • 9.6., 22 Uhr, Freiluftkino Pompeji

Bad Luck Banging or Loony Porn

Verdeckte Gesichter: Szene aus Radu Judes Film „Bad Luck Banging or Loony Porn“, ausgezeichnet mit dem Goldenen Bären 2021. Foto: Silviu Ghetie/Micro Film 2021
Verdeckte Gesichter: Szene aus Radu Judes Film „Bad Luck Banging or Loony Porn“, ausgezeichnet mit dem Goldenen Bären 2021. Foto: Silviu Ghetie/Micro Film 2021

Radu Jude, Rumäniens originellster Regisseur, hat mit „Bad Luck Banging or Loony Porn“ eine bösartige Satire über die Heuchelei der neuen rumänischen Mittelschicht gedreht. Sein Film schickt Grüße aus der pandemischen Gegenwart – und hat bei der Berlinale 2021 den Goldenen Bären gewonnen. Die Kritik zu „Bad Luck Banging or Loony Porn“ lest ihr hier. Im Programm der Berlinale steht er an diesen Tagen:

  • 13.6., 21 Uhr, Freiluftkino Museumsinsel
  • 13.6., 22 Uhr, ARTE Sommerkino Schloss Charlottenburg
  • 15.6., 22 Uhr, Frischluftkino@Studentendorf
  • 18.6., 21.45 Uhr, Freilichtbühne Weißensee

Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?

Berlinale 2021: Ani Karseladze im Film "Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen". Foto: Faraz Fesharaki/DFFB
Ani Karseladze im Film „Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?“. Foto: Faraz Fesharaki/DFFB

Schon die Musik verdient eine eigene Fanfare, und überhaupt ist dieser georgische Spielfilm ideenreich und extrem intelligent. Regisseur und Schauspieler („Blutsauger“, ein weiteres Berlinale-Highlight) Alexandre Koberidze könnte eine große neue Stimme des Kinos werden. Warum wir „Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?“ so toll finden? Unsere Kritik.

  • 16.6., 21.45 Uhr, Freiluftkino Museumsinsel
  • 18.6., 21.45 Uhr, Frischluftkino@Studentendorf
  • 19.6., 21.45 Uhr, ARTE Sommerkino Schloss Charlottenburg

Ich bin dein Mensch

Der perfekte Mann? Dan Stevens im Berlinale-Wettbewerbsfilm "Ich bin dein Mensch". Foto: Christine Fenzl
Dan Stevens in „Ich bin dein Mensch“. Foto: Christine Fenzl

Maria Schrader verhandelt in ihrem Film „Ich bin dein Mensch“ das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine. Die zurückhaltende Alma, gespielt von Maren, trifft auf den scheinbar perfekten Mann: Der ist ein lernfähiger Roboter in menschlicher Gestalt. Die Kritik zu „Ich bin dein Mensch“ lest ihr hier.

  • 12.6., 21.45 Uhr, Freiluftkino Friedrichshain
  • 14.6., 18.45 Uhr, Freiluftkino Museumsinsel
  • 15.6., 21.45 Uhr, Freiluftkino Biesdorfer Parkbühne

The First 54 Years – An Abbreviated Manual for Military Occupation

Der Tonfall in Avi Mograbis Filmen ist oft sarkastisch. Sein Film „The First 54 Years – An Abbreviated Manual for Military Occupation“ ist eins unserer Highlights der Berlinale 2021. Foto: Avi Mograbi
Der Tonfall in Avi Mograbis Filmen ist oft sarkastisch. Sein Film „The First 54 Years – An Abbreviated Manual for Military Occupation“ ist eins unserer Highlights der Berlinale 2021. Foto: Avi Mograbi

„The First 54 Years – An Abbreviated Manual for Military Occupation“ von Avi Mograbi ist ein Film über einen schwierigen und langwierigen Konflikt: ein chronologischer Abriss über Israel und Palästina seit dem Sechstagekrieg von 1967. Zu Wort kommt dabei nicht nur der gewohnt sarkastische Regisseur selbst. Herzstück des Films sind Aussagen ehemaliger Soldaten, die sich in der NGO „Breaking the Silence“ engagieren. Unsere Kritik zu „The First 54 Years“ findet ihr hier.

  • 12.6., 21.30 Uhr, Open Air Kino HKW

Die Welt wird eine andere sein

Canan Kir und Roger Azar im hintergründigen, geschickt konstruierten Drama „Die Welt wird eine andere sein“, eins unserer Highlights der Berlinale. Foto: Christopher Aoun/Razor Film 2021
Canan Kir und Roger Azar im hintergründigen, geschickt konstruierten Drama „Die Welt wird eine andere sein“, eins unserer Highlights der Berlinale. Foto: Christopher Aoun/Razor Film 2021

Anne Zorah Berrached hat ein geschickt geschriebenes Drama gedreht, das eine ungewöhnliche Perspektive auf islamistischen Terror wählt. „Die Welt wird eine andere sein“, im internationalen Verleih „Copilot“ erzählt von der Radikalisierung eines Mannes aus dem Blickwinkel einer verliebten jungen Frau – und stellt dabei die Frage nach ihrer Mitverantwortung. „Die Welt wird eine andere sein“ besprechen wir hier ausführlich.

  • 13.6., 21.30 Uhr, Freiluftkino Friedrichshain
  • 14.6., 21.45 Uhr, Freiluftkino Biesdorfer Parkbühne

Inteurodeoksyeon

Seo Younghwa und Park Miso in „Inteurodeoksyeon“, einem Film über die Beziehungen zwischen Generationen. Foto: Jeonwonsa Film Co.Production
Seo Younghwa und Park Miso in „Inteurodeoksyeon“, einem Film über die Beziehungen zwischen Generationen. Foto: Jeonwonsa Film Co.Production

Hong Sangsoo hat mit „Inteurodeoksyeon“ („Introduction“) einen Film gedreht, der sich um die Beziehungen zwischen den Generationen dreht. Fans des koreanischen Regisseurs werden vertraute Versatzstücke entdecken in diesem Film, der zwar unspektakulär ist, aber trotzdem eins der Highlights dieser Berlinale: In langen Einstellungen entfaltet er seine Schönheit – und hintersinnigen Humor. Unsere Rezension von „Inteurodeoksyeon“ lest ihr hier.

  • 10.6., 19 Uhr, Freiluftkino Museumsinsel
  • 12.6., 22 Uhr, Frischluftkino@Studentendorf
  • 18.6., 19 Uhr, Freiluftkino Museumsinsel

The Scary of Sixty-First

Dasha Nekrasova und Madeline Quinn sind jetzt "Uptown Girls". Foto: Stag Pictures
Dasha Nekrasova und Madeline Quinn sind jetzt „Uptown Girls“. Foto: Stag Pictures

Dasha Nekrasova, bekannt unter anderem durch den „Red Scare“-Podcast vermengt Verschwörungstheorien, Okkultismus und die Großabstrusitäten der Gegenwart zu einem filmischen Höhepunkt: „The Scary of Sixty-First“ ist ein Psychothriller über zwei New Yorkerinnen, in deren Wohnung zuvor Jeffrey Epstein gelebt hat. Alle Großabstrusitäten unserer Tage in einem Film: „The Scary of Sixty-First“ besprechen wir hier.

  • 19.6., 22.15 Uhr, Sommerkino Kulturforum
  • 20.6., 22 Uhr, Frischluftkino@Studentendorf

Petite maman

Joséphine Sanz und Gabrielle Sanz in „Petite maman“. Schon zur Berlinale hat der Film uns überzeugt. Foto: Lilies Films
Joséphine und Gabrielle Sanz in „Petite maman“. Schon zur Berlinale hat der Film uns überzeugt. Foto: Lilies Films

Die französische Regisseurin Céline Sciamma setzt mit ihrem Film kindliche Befindlichkeiten behutsam in Szene: Eine Achtjährige findet hier einen Weg, um der depressiven Mutter näher zu kommen. „Petite maman“ ist ganz unprätios und berührend – unsere Kritik. Im Programm der Berlinale läuft dieses Highlight an folgenden Tagen:

  • 15.6., 22.15 Uhr, Freiluftkino Museumsinsel
  • 16.6., 21.45 Uhr, Freiluftkino Friedrichshain
  • 16.6., 22 Uhr, Freiluftkino Biesdorfer Parkbühne

Blutsauger

Daniel Hoesl, Martin Hansen, Corinna Harfouch, Alexandre Koberidze, Alexander Herbst, Lilith Stangenberg in „Blutsauger“. Foto: faktura film

Ein Sommer an der Ostsee im Jahr 1928, das ist das Setting von „Blutsauger“, der die Metaphern von Karl Marx ernst nimmt. Regisseur Julian Radlmaier beweist nicht nur, wie weit man Ironie entwickeln kann, sondern auch, wie gut sich Theorie in Filmpraxis übersetzen lässt. Hier lest ihr unsere „Blutsauger“-Kritik. Es spielen Lilith Stangenberg, Corinna Harfouch und Alexandre Koberidze, der übrigens Regie führt bei „Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?“, einem unserer großen Highlights der Berlinale 2021. „Blutsauger“ läuft an folgenden Tagen:

  • 17.6., 22 Uhr, Sommerkino Kulturforum
  • 18.6., 21.30 Uhr, Freiluftkino Biesdorfer Parkbühne

Cryptozoo

Im „Crytozoo“ leben allerlei Fabelwesen, einige davon sind durchaus gefährlich. Foto: Cryptid Rescues, LLC
Im „Crytozoo“ leben allerlei Fabelwesen, einige davon sind durchaus gefährlich. Foto: Cryptid Rescues, LLC

Ein Zoo für mythische Fabelwesen, Söldner, die es auf die Kreaturen abgesehen haben – und eine Ästhetik zwischen Prog-Rock-Plattencovern und Underground-Comics: unsere Kritik zu „Cryptozoo“, einem Animationsfilm für (angehende Erwachsene), der keinesfalls simpel ist.

  • 11.6., 21.30 Uhr, Freiluftkino Rehberge
  • 12.6., 21.45 Uhr, Freiluftkino Pompeji

Ballad of a White Cow

Maryam Moghaddam und Lili Farhadpour in einem iranischen Film, der abermals die Todesstrafe zum Thema hat. Foto: Amin Jafari
Maryam Moghaddam und Lili Farhadpour in einem iranischen Film, der abermals die Todesstrafe zum Thema hat. Foto: Amin Jafari

Behtash Sanaeeha und Maryam Moghadam erzählen in „Ballad of a White Cow“ von einer Frau, die nicht einmal Gerechtigkeit will, sondern nur ein Treffen mit den verantwortlichen Richtern, die ihren Mann zu Unrecht zum Tod verurteilt haben. Der Film spricht so ziemlich jeden Missstand des religiösen Spitzelstaates Iran an. Dass man darüber nicht depressiv wird, liegt an der schauspielerischen Glanzleistung von Maryam Moghaddam. Ausführlich besprechen wir „Ballad of a White Cow“ hier in unserer Filmkritik.

  • 17.6., 21.45 Uhr, Freiluftkino Rehberge
  • 18.6., 21.30 Uhr, Freiluftkino Museumsinsel
  • 19.6., 21.45 Uhr, Freilichtbühne Weißensee

Una escuela en Cerro Hueso

"Una escuela en Cerro Hueso": Die sechsjährige Ema ist eine aufmerksame Beobachterin der Welt. Foto: Betania Cappato & Iván Fund
„Una escuela en Cerro Hueso“: Die sechsjährige Ema ist eine aufmerksame Beobachterin der Welt. Foto: Betania Cappato & Iván Fund

Die argentinische Regisseurin Betania Cappato verfilmt mit „Una escuela en Cerro Hueso“ (Eine Schule in Cerro Hueso) einen Teil ihrer eigenen Familiengeschichte: Sie erzählt von einer Bildungseinrichtung, die ganz unbefangen mit einer autistischen Schülerin umgeht – und findet dafür den richtigen Ton. „Una escuela en Cerro Hueso“ besprechen wir hier ausführlich.

  • 11.6., 17.30 Uhr, Neue Bühne Hasenheide

Mehr zur Berlinale

Der Vorverkauf startet am 3. Juni. Wo gibt es Tickets und das ganze Programm? Unser Berlinale-Überblick mit allenn wichtigen Infos. Mit der Berlinale 2021 nimmt er seine Pflicht ernst, Berlin etwas zu bieten: Filmfestspiele-Chef Carlo Chatrian sprach Anfang des Jahres mit uns über seine Pläne. Immer aktuell: Das Programm in den Berliner Freiluftkinos.

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