„Die Kaiserin“-Darstellerin Devrim Lingnau ist mit dem Rassismus-Drama „Hysteria“ im Panorama zu sehen. Auf der Berlinale wird sie als European Shooting Star ausgezeichnet – für viele war der Preis ein Karrierebooster.

Das europäische Nachwuchsförderungsprojekt European Shooting Stars kann zwischen Star-Trubel und geballter Filmkunst auf der Berlinale schnell mal untergehen. Unter anderem deshalb, weil die zehn jungen Schauspieltalente aus ganz Europa, die seit 1998 jedes Jahr auf der Berlinale mit dem European Shooting Star Award ausgezeichnet und mit reichlich Vitamin B und Publicity ausgestattet werden, zum Zeitpunkt ihrer Auszeichnung oft noch recht unbekannt sind.
Heike Makatsch, Andrew Scott und Alba Rohrwacher waren schon European Shooting Stars
Dass die Initiative der European Film Promotion allerdings für so manche Schauspieler ein enormer Karrierebooster sein kann, beweist ein Blick auf frühere Preisträger, die da unter anderem wären: Daniel Craig (UK), Heike Makatsch (Deutschland), Alba Rohrwacher (Italien) und Andrew Scott (Irland).
Der deutsche European Shooting Star 2025 dürfte jedenfalls Fans der Netflix-Serie „Die Kaiserin“ ein Begriff sein: Devrim Lingnau spielt darin seit 2022 eine modernisierte Version der österreichischen Kaiserin Elisabeth.
Devrim Lingnau spielt die Hauptrolle in „Hysteria“
Alle anderen können die 26-jährige Mannheimerin jetzt auf der Berlinale erleben, und zwar in Mehmet Akif Büyükatalays Psycho-Thriller „Hysteria“, der im Panorama läuft. Devrim Lingnau spielt darin die Hauptrolle der jungen, aber ambitionierten Regieassistentin Elif, die sich bei den Dreharbeiten zu einem Film über die rassistischen Anschläge der 1990er Jahre in ein Netz aus Lügen verstrickt. Diese Elif hat türkische Wurzeln; mit den Komparsen kann sie sich darum auf türkisch unterhalten. Das ist deshalb interessant, weil Devrim Lingnau selbst Tochter eines türkischen Vaters und einer deutschen Mutter ist und, genau wie Elif, Türkisch spricht. Wir sind gespannt, ob Lingnaus Karriere nun ähnlich skyrocketen wird die von „Heldin“ Leonie Benesch, die 2023 die Shooting-Star-Auszeichnung erhielt. Ihr authentisches Spiel in „Hysteria“ jedenfalls lässt an dem Potenzial der Wahlberlinerin keine Zweifel.
„Hysteria“ läuft auf der Berlinale in der Sektion Panorama, die genauen Vorführzeiten findet ihr hier
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