Berlinale

Highlights der Berlinale 2025: Filmtipps für jede Sektion

Das Angebot der Berlinale 2025 umfasst 285 Filme – eine große Auswahl. Ihr braucht einen Überblick? Wir haben uns das Programm genauer angesehen und geben euch 30 Filmtipps – je drei Empfehlungen für jede der zehn Sektionen.

Wettbewerb

Filmtipp für die Berlinale: „Drømmer | Dreams (Sex Love)“ läuft 2025 im Wettbewerb. Foto: Motlys

Drømmer (Dreams (Sex Love)) Norwegen; R: Dag Johan Haugerud

Ein Mädchen verliebt sich in seine Lehrerin, schreibt darüber Tagebuch, das Geheimnis wird entdeckt. Ein Film über die Liebe, die Intimität, und das Schreiben. Die Kritik zu „Drømmer“ findet ihr hier.


Kontinental ’25 Rumänien; R: Radu Jude

Wie schon in seinem Berlinale-Gewinner „Bad Luck Banging or Loony Porn“ erzählt Radu Jude von einer Frau in einer schwierigen Situation: Eszter Tampa spielt eine Gerichtsvollzieherin, die einen Obdachlosen vertreiben soll.


Reflet dans un diamant mort (Reflection in a Dead Diamond) Frankreich; R: Helène Cattet, Bruno Forzani

Fabio Testi spielt einen Geheimagenten im Ruhestand, der an der Côte d’Azur in einen Strudel seltsamer Ereignisse gerät – hier könnte die Berlinale tatsächlich auf einen Edelstein stoßen. Wie wir den glitzernden, funkelnden Film „Reflection in a Dead Diamond“ finden, lest ihr hier.


Special

„Ancestral Visions of the Future“ läuft in der Sektion Berlinale Special. Foto: Agat Films - Mokoari Street Media - 2025

Ancestral Visions of the Future Lesotho; R: Lemohang Mosese

Kindheit in einem fernen, sagenhaften Land: Der in Berlin lebende Filmemacher aus Lesotho im südlichen Afrika mit einem sehr persönlichen Film über Herkunft und Emigration.


Michtav Le’David Israel; R: Tom Shoval

2013 war Tom Shoval mit seinem Film „Youth“ bei der Berlinale. In einer Hauptrolle: David Cunio, den er bei einem Laiencasting gefunden hatte. 2023 wurde David von der Hamas entführt, derzeit ist er eine der letzten Geiseln, auf deren Befreiung noch gehofft wird. Tom Shoval führt mitten hinein in die Tragödie in Israel/Palästina/Gaza.


My Undesirable Friends: Part I – Last Air in Moscow USA; R: Julia Loktev

Julia Loktev gibt einen sehr persönlichen Einblick in das Leben in Wladimir Putins Russland in den Wochen vor dem Krieg: Sie hat Frauen, die sich zivilgesellschaftliche für Freiheit und Frieden und Demokratie einsetzen, so lange wie wöglich begleitet


Anmerkung: In der Reihe Special laufen auch eine Reihe von tollen Filmen, die bald nach der Berlinale ins Kino kommen; wir haben bei unserer Auswahl deswegen Titel bevorzugt, die man vielleicht nur auf dem Festival zu sehen bekommt.


Perspectives

„Hé mán | Eel“ mit Devin Pan ist in der Berlinale-Sektion Perspectives zu sehen. Foto: Static Film & Visual Art Productions

Hé Mán (Eel) Taiwan; R: Chun Chun-Teng

Taiwan ist ein Inselstaat, der vor dem chinesischen Festland demokratisch zu bestehen versucht. In diesem Film ist das Motiv der Insel die zentrale Metapher einer poetischen Reflexion.


Come la Notte (Where the Night Stands Still) Philippinen/Italien; R: Liryc Dela Cruz

Drei Menschen von den Philippinen, die im weltweiten Dienstleistungsbetrieb nach Italien geraten sind, kommen in einer Villa zusammen, die eine von ihnen als Erbe zugesprochen bekommen hat. Ein Film über Hier und Anderswo.


How to Be Normal and the Oddness of the Other World Österreich; R: Florian Pochlatko

Luisa-Céline Gaffron spielt Pia, eine 26 Jahre alte Frau, die aus der Psychiatrie entlassen wird. Florian Pochlatko folgt ihren Versuchen, sich im Leben zurechtzufinden, und stellt in Frage, was eigentlich normal ist.


Panorama

„1001 Frames“ von Mehrnoush Alia. Foto: Maaa Film

1001 Frames Iran/USA; R: Mehrnoush Alia

Vor dreißig Jahren drehte  Mohsen Makhmalbaf einen legendären Film im Iran über ein Casting: Salam Cinema. Nun wird wieder eine Schauspielerin gesucht, für die Rolle einer Scheherazade.


Khartoum Sudan/Katar; R: Anas Saeed, Rawia Alhag, Ibrahim Snoopy, Timea M Ahmeed, Phil Cox

Die Ereignisse im Sudan seit 2019 sind an Tragik kaum zu überbieten: Eine breite Volksbewegung für Demokratie wurde von Macht- und Waffenkartellen unterdrückt. Hier sprechen fünf Menschen im Exil über ihre Erfahrungen.


Welcome Home Baby Österreich; R: Andreas Prohaska

Judith arbeitet in Berlin als Notärztin. Als sie in Österreich ein Haus erbt, gerät sie auf einen verstörenden Trip. Neuigkeiten von einem der österreichischen Genrekünstler.


Forum

„When Lightning Flashes Over the Sea“ zeigt Odessa während des russischen Angriffskrieges. Foto: Blue Monticola Film

When Lightning Flashes Over the Sea Ukraine; R: Eva Neymann

Odessa war eines der Ziele von Putins Feldzug gegen die Ukraine. Zum Glück kamen seine Soldaten nie so weit, aber Raketen bedrohen bis heute die Menschen in der Stadt am Schwarzen Meer. Eva Neymann hat Momente aus dieser Zeit gesammelt.


2024 (2023) Deutschland; R: Stefan Hayn

Der Maler, Künstler, Filmemacher Stefan Hayn arbeitet seit vielen Jahren an einem radikalen Gesamtwerk über das Malen, das Schreiben, das Denken und das Kino. Dies ist das neueste Kapitel. Unser wichtigster Geheimtipp.


The Long Road to the Director’s Chair Norwegen; R: Vibeke Løkkeberg

1973 fand in Berlin ein Frauenfilm-Seminar statt, das zu einem Schlüsselmoment der feministischen Bewegung wurde. Die Norwegerin Vibeke Løkkeberg war damals dabei und hat Material gedreht, das sie nun erst der Öffentlichkeit vorlegt – ein grandios spannendes Dokument.


Forum Expanded

Berlinale-Filmtipp: In der Sektion Forum Expanded wird „Mirage: Eigenstate“ gezeigt. Foto: New Pessimism Studio

Mirage: Eigenstate Indonesien; R: Riar Rizaldi

Was ist Wissenschaft? Diese Frage findet hier manch unerwartete Antwort aus Sicht des globalen Südens.


Mikuba (Cobalt) DR Kongo 2025; R: Petna Ndaliko Katondolo

Eine Recherche in der Welt des Kobaltbergbaus in Afrika.


Miraculous Accident Deutschland; R: Assaf Gruber

1968 an einer polnische Filmhochschule: Eine marokkanischer Student trifft auf eine jüdische Lehrerin. Der Künstler Assaf Gruber spinnt um diesen Ausgangspunkt ein komplexes Gewebe für eine heutige, komplizierte Zeit.


Generation

Filmstill aus „Little Rebels Cinema Club“.

Little Rebels Cinema Club Indonesien; R: Khozy Rizai

In Indonesien gibt es längst ein eigenes Blockbuster- und Superheldenkino. Hier aber entsteht ein Zombiefilm mit den allereinfachsten Mitteln: einem Handy.


Naerata ometi (Lach doch mal) Estland (Sowjetunion); R: Leida Laius

1985 gehörte Estland noch zur Sowjetunion. Aus dieser Zeit stammt dieses filmhistorische Fundstück über ein ungewöhnliches Erziehungsheim.


Only on Earth Spanien; R: Robin Petré

Das nordwestspanische Galicien hat eine wunderbare Landschaft, in der nur leider oft das Wasser fehlt. Brände sind eine Folge. Eine Reise in die Zukunft des Klimas und der Lebensbedingungen.


Retrospektive

„Jonathan“: Der Film von 1970 wird in der Retrospektive 2025 gezeigt. Quelle: Kinowelt, © Beta Film

Jonathan BRD; R: Hand W. Geißendörfer

Der spätere Showrunner der „Lindenstraße“ mit einem früheren, klassenkämpferischen, mit vielen 68er-Anspielungen durchsetzten Vampirfilm.


Einer von uns beiden BRD; R: Wolfgang Petersen

Ein Studienabbrecher erpresst einen Soziologieprofessor, indem er ihm Plagiate bei der Diss vorwirft: Klingt akademisch, ist aber ein sehr guter Thriller – und einer unserer Filmtipps für die Berlinale 2025.


Nelken in Aspik DDR; R: Günter Reisch

Armin Müller-Stahl spielt einen Werbezeichner, der sich auf Wortlosigkeit verlegt, und damit genial erfolgreich wird: Spannende Einblicke in den DDR-Alltag vor Honecker.


Berlinale Classics

Eva Pérez Cobos in „Vestida de azul | Dressed in Blue“. Foto: Video Mercury Films

Vestida de azul (Dressed in Blue) Spanien; R: Antonio Giménez-Rico

Sechs trans Frauen in Madrid in den 80er Jahren: ein queerer Dokumentarfilmklassiker.


Seisaku no Tsuma (The Wife of Seisaku) Japan; R: Yasuzo Masumura

Breitwandkino in Schwarzweiß um eine japanische Frau mit schlechtem Ruf, die einen Kriegshelden verführt – so sieht es das Ressentiment.


Solo Sunny DDR; R: Konrad Wolf

Einer der zu Recht beliebtesten Filme aus der DEFA, in  neuer Pracht: Renate Krößner spielt die unangepasste Sängerin Sunny.


Berlinale Shorts

Der Kurzfilm „Ke wai huo dong | Extracurricular Activity“ hat in der Berlinale-Sektion Shorts seine internationale Premiere. Foto: Dean Wei

Ke wai huo dong (Extracurricular Activity) VR China; R: Dean Wei, Xu Yidan

Zwei Teenager haben Sex in China – mit Folgen.


Their Eyes Frankreich; R: Nicolas Gourault

Blick in digitale Sweat Shops in Venezuela, Kenia und auf den Philippinen.


Lloyd Wong, Unfinished Kanada; R: Lesley Loksi Chan

Dieser Kurzfilm nimmt das Leben mit Aids in den 90er-Jahren in den Blick.


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