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Drama 

Beziehungsgeflecht und Leistungsdruck: „Prélude“ im Kino

Als der 19-jährige David (Louis Hofmann) sein Studium an einem Musikkonservatorium beginnt, macht er Bekanntschaft mit den Kommilitonen Marie und Walter, die ihn in ein emotionales Beziehungsgeflecht stürzen

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Vom Leistungsdruck des Konservatoriums getrieben, übt David immer obsessiver. Stellenweise fühlt sich ­„Prélude“ titelgerecht wie ein französisches Drama an, ähnlich wie 2016 „Frantz“. Bemerkenswerte Montagesequenzen überhöhen die klassischen Töne zur Symphonie eines Albtraums. Die starke schauspielerische Leistung von Louis Hofmann (großartig in „Die Mitte der Welt“ und aktuell zu sehen in der Netflix-Serie „Dark“) vermag einige Schwächen des Drehbuchs zu kompensieren. Geheimnisvoll und zugleich schockierend ehrlich trägt er seine Figur und die Zuschauer durch Ekstase und Verzweiflung.

Der Film versucht sich an der Kritik der Leistungsgesellschaft und ergründet den psychischen Zustand der musikalischen ­Wunderkinder. Das große Finale bleibt leider aus, denn im letzten Drittel verliert die Story gewaltig an Schwung. Was letztlich in ­Erinnerung bleibt: Klassische Musik kann auch sehr beunruhigend sein.

Prélude D 2019, 95 Min., R: Sabrina ­Sarabi, D: Louis Hofmann, Liv Lisa Fries, Johannes Nussbaum, Start: 29.8.

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