In der Zeit nach der Apokalypse läuft ein einsamer Mann durch ein verwüstetes Amerika. In seinem Rucksack trägt er das letzte Exemplar eines Buches, das er niemandem zeigt. Man erzählt sich, dieser Wälzer sei verantwortlich für die Zerstörung des Planeten. Deshalb darf er auch nicht in die Hände des fiesen Carnegie gelangen, einer der wenigen, die noch lesen und schreiben können und von dem ungeheuren Machtpotenzial der Worte in diesem Buch Wind bekommen haben.
Stilistisch verbeugen sich die Brüder Allen und Albert Hughes mit ihrem Endzeit-Roadmovie-Western vor Sergio Leone. Epischer Szenenaufbau, dominanter Musikeinsatz, extreme Naheinstellungen zerfurchter Bösewichterfratzen, die mitunter Ennio Morricones Titelmelodie aus Leones „Es was einmal in Amerika“ mit ihren aufgesprungenen Lippen pfeifen. Denzel Washington als sanftmütiger Messias in einer feindseligen Welt und sein Gegengewicht Gary Oldman als nervös machthungriger Psycho-Schurke vermitteln die alte Geschichte von Gut gegen Böse mit vollem Körpereinsatz.
Text: Jörg Buttgereit
tip-Bewertung: Sehenswert
Termine: The Book of Eli im Kino in Berlin
The Book of Eli, USA 2009; Regie: Albert und Allen Hughes; Darsteller: Denzel Washington (Eli), Gary Oldman (Carnegie), Mila Kunis (Solara); Farbe, 118 Minuten;
Kinostart: 18. Februar
weitere Film-Neustarts ab 18. Februar: