Drama

„Border“ im Kino

Liebe zwischen Außenseitern: Das Drama mit Fantasytouch geht gleich in mehrfacher Hinsicht an die Grenze

Wild Bunch Germany

Als Zollbeamtin ist Tina (Eva Melander) eine Idealbesetzung. Noch jeden Schmuggler hat sie überführt, mit ihrem außerordentlichen Geruchssinn kann sie sogar den Angstschweiß der Übeltäter erriechen. Schön ist Tina im herkömmlichen Sinne nicht, die schweigsame Frau mit dem Überbiss und der hervorstehenden Stirn lebt mit ihrem Hunde-vergötternden Mitbewohner in einer verkommenen Hütte irgendwo im Wald. Doch dann kommt eines Tages Vore (Eero Milonoff) an Tinas Schalter vorbei, beide verspüren sofort eine starke Anziehungskraft zueinander, auch weil dieser mysteriöse Mann auf eine ähnliche Art „schön“ ist wie Tina. Schließlich zieht Vore sogar bei Tina ein – und hat im Folgenden noch diverse Überraschungen für seine neue Lebensgefährtin parat. Doch diese an sich perfekte Beziehung stößt an ihre Grenzen.

Die Vorlage zu „Border“ stammt vom Schweden John Ajvide Lindqvist, seine Vampirgeschichte „So finster die Nacht“ wurde 2008 kongenial von Tomas Alfredson verfilmt. Es lässt sich also erahnen, dass diese Liebesgeschichte zwischen zwei Außenseitern bald Fantasy-artige Züge annehmen dürfte. Mehr soll hier unter keinen Umständen verraten werden.

Regisseur Ali Abbasi („Shelley“) bringt Lovestory und Fantasy in so noch nicht gesehener Weise zusammen, hat inhaltlich wie dramaturgisch immer einen überraschenden Dreh parat. Zugleich tritt der Film unaufdringlich für Außenseiter und Toleranz ein. Und wer in die Gesichter von Tina und Vore schaut, der kann verstehen, warum „Border“ in der Sparte „Bestes Make-Up“ für den Oscar nominiert war. Ein Meisterwerk, das auch in erotischer Hinsicht Ungewöhnliches zu bieten hat.

Border S/DK 2018, 110 Min., R: Ali Abbasi, D: Eva Melander, Eero Milonoff, Jörgen Thorsson, Start: 11.4.

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