Gefahr Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat: Bertram Verhaag ist auch in seinem zehnten Film zu seine Umwelt-Themenkomplex sehr engagiert bei der Sache

Patrick Moore von einer Beraterfirma ist sich sicher: Der zentrale Bestandteil des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat sei so ungefährlich, dass man einen Viertelliter ohne ernste Folgen trinken könne. „Sie wollen davon trinken? Wir haben etwas hier“, entgegnet der Interviewer – woraufhin Moore dann doch einen peinlichen Rückzieher macht.
Der TV-Ausschnitt von 2015 ist nun auch in diesem Dokumentarfilm zu sehen, in dem sich Bertram Verhaag mit den verheerenden Auswirkungen von Genmanipulation und eben Glyphosat beschäftigt – diesem höchst umstrittenen Stoff, dessen Zulassung in der EU gerade erst verlängert wurde. Gegner sind sich sicher: Wo er hingesprüht wird, vergiftet er die Böden. Tiere verschwinden oder sterben. Mittlerweile entstehen beim Unkraut Resistenzen. Zudem gibt es Vermutungen, dass er für Menschen krebserregend ist.
Verhaag ist auch in seinem zehnten Film zu diesem Umwelt-Themenkomplex sehr engagiert bei der Sache. Er lässt vor allem Gleichgesinnte zu Wort kommen – vom US-Farmer über einen deutschen Bio-Metzger bis zur prominenten Primatenforscherin Jane Goodall. Sie sprechen über ihre Erfahrungen und Einschätzungen und beklagen die (Macht-)Gier der involvierten Konzerne wie Monsanto. Doch es bleibt nicht bei Verhaags vehementer Kritik. Auf einer Bio-Teeplantage in Indien oder in einem Landwirtschaftsbetrieb in der Wüste Ägyptens findet er für seinen filmischen Veränderungsappell inspirierende Beispiele, wie es zukunftsweisend nachhaltig geht. Mit der Natur. Nicht gegen sie.
Code of Survival D 2016, 95 Min., R: Bertram Verhaag, Start: 1.6.
