Das Colosseum an der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg gehört zu Berlins ältesten Lichtspielhäusern. Nun droht dem traditionsreichen Kino das Aus. Die Betreiber haben die Insolvenz angemeldet.
Das zumindest vermeldet der Berliner Kurier. Demnach hätte die Schließung infolge der Corona-Krise dem ohnehin mäßig laufenden Betrieb weiter zugesetzt. Bereits am 22. Mai wurde am Amtsgericht Charlottenburg die Insolvenz angemeldet, ein Insolvenzverwalter soll eingesetzt sein. Die UCI Kinogruppe als Betreiber hat sich bislang nicht zur drohenden Schließung geäußert.
Insolvenz: Noch keine Pläne für die Zukunft des Colosseums
Vielen (Ost-)Berliner*innen dürfte angesichts dieser Nachricht das Herz bluten. Das Colosseum gehörte zu den wichtigsten Kinos in der DDR. Allein architektonisch war es schon immer besonders aufgrund seiner Lage in einem ehemaligen Pferdestraßendepot. Das wurde 1924 in ein Lichtspielhaus umgewandelt, mit bis zu 1.000 Plätzen und einem reichen Stummfilmprogramm.
Nach dem Krieg liefen im Colosseum die ersten DEFA-Streifen im Breitbildformat. Bis zum Bau des Kinos International an der Karl-Marx-Allee in Mitte war das Colosseum das zentrale Premierenkino in Ost-Berlin. Nach der Wende und der Sanierung gab es mehrere Betreiberwechsel: 2006 übernahm die UCI Gruppe das Kino, Inhaber ist Sammy Brauner, ein Berliner Immobilienkaufmann und Sohn des legendären Kinoproduzenten Artur Brauner.
Berlin als Kinostadt
Wir freuen uns: Im September 2023 macht das Colosseum wieder auf. In Berlin werden nicht nur Filme aufgeführt, sondern vielfach auch gedreht. Von Avengers bis Walküre haben wir zwölf Orte aufgelistet, die als Kulisse dienten. Anfang 2020 wurde der 75. Jahrestag des Kriegsendes gefeiert, diese Filme thematisieren die Kriegs- und Nachkriegszeit. In Kladow hat sich Wolfgang Weber ein eigenes Kino in seinen Keller gebaut. Ein Besuch im Cinema Paradiso.