Ehedrama 

Das alte Leben ist vorbei: „Vakuum“ im Kino

Eine betrogene Ehefrau empfindet die Krise als Vakuum

Real Fiction

Während der Vorbereitungen zu ihrem 35. Hochzeitstag erfährt Meredith (Barbara Auer) von ihrem Arzt, dass sie aus Anlass einer Blutspende HIV-positiv getestet wurde. Offenbar ist sie von ihrem Mann André (Robert Hunger-Bühler) angesteckt worden, der – wie sie nun herausfindet – einen regelmäßigen Umgang mit Prostituierten pflegt. Meredith durchläuft das gesamte emotionale Programm: Verleugnung, Wut, Scham. Sie wirft André raus, die Ehe scheint vorerst am Ende.

„Vakuum“ der Schweizer Autorin und Regisseurin Christine Repond ist vor allem ein Schauspieler*innen-Film. Sorgsam, aber schonungslos folgt er der exzellenten Barbara Auer in ihrer Rolle als Frau, die nicht weiß, wie sie mit der Situation umgehen soll: mit dem Betrug, der Angst vor der Krankheit – und dem plötzlichen Alleinsein nach all den Ehejahren. Die Erkenntnis, dass das alte Leben nicht einfach zurückkommen wird, setzt sich nur ganz langsam durch. Der Film hat bei alledem keine Angst, dorthin zu gehen, wo es auch mal wehtut; inszenatorisch bewegt sich „Vakuum“ allerdings im Wesentlichen auf dem Niveau eines gehobenen Fernsehfilms.

Vakuum CH/D 2017, 80 Min., R: Christine Repond, D: Barbara Auer, Robert Hunger-Bühler, Start: 14.3.

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