Agentenkomödie

„Der Spion von nebenan“ im Kino

Arnold Schwarzenegger in „Kindergarten Cop“, Jackie Chan in „Spy Daddy“, Vin Diesel in „Der Babynator“ oder gerade eben John Cena in „Chaos auf der Feuerwache“ waren Versuche, durch die Konfrontation von Actionhelden mit Kinderdarstellern die Fanbasis der Stars zu erweitern und Minderjährige mit Mom oder Dad ins Kino zu locken. Die witzigste Familienkomödie dieser Art war „Daddy ohne Plan“ mit Dwayne Johnson

Dave Bautista als Kinderversteher in "Der Spion von nebenan"
Dave Bautista als Kinderversteher in „Der Spion von nebenan“, Foto: Motion Picture Artwork © 2018 STX Financing, LLC. All Rights Reserved.

Nun fehlt Dave Bautista all das, was seinen ehemaligen Wrestler-Kollegen auszeichnet: Charisma, Eloquenz, Sex-Appeal, schauspielerisches Talent. Bautista agiert hölzern und wortkarg, seine Ausstrahlung könnte man als „bärig“ bezeichnen. Und so muss die heute elfjährige Chloe Coleman für Schwung, Esprit und Charme in diesem Kinderkrimi sorgen, was der pfiffigen, wortgewandten Newcomerin spielend gelingt.

Bautista verkörpert einen strafversetzten, zur Gewalt neigenden Geheimagenten, der gemeinsam mit einer liebestollen Mitarbeiterin von der CIA das Mädchen und ihre Mutter observieren soll. Stattdessen wird er von dem trickreichen Computer-Kid ausmanövriert und gezwungen, der Kleinen in der Schule Respekt zu verschaffen und ihr das Agentenhandwerk nebst Schusswaffengebrauch beizubringen. Dabei gibt es Anspielungen auf „Leon“, wo der Killer eine Topfpflanze mit sich herumträgt; in diesem Falle ist es ein Goldfisch. Gelegentlicher Dialogwitz, ein paar szenische Gags und ein kapriziöses Schwulen-Pärchen sorgen trotz der hanebüchenen Handlung für anspruchslose Unterhaltung.

Der Spion von nebenan USA 2020, 99 Min. ; R: Peter Segal; D: Dave Bautista, Chloe Coleman, Parisa Fitz-Henley. Start: 12.3.

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