Noir-Krimi

„Destroyer“ im Kino

Nicole Kidman verkörpert eine existenziell gescheiterte, sozial isolierte Polizistin, die einen psychotisch-sadistischen Bandenboss zur Strecke zu bringen will

Foto: Concorde Filmverleih

Drei dunkle Male auf der Haut am Nacken der Leiche rufen bei der wieder mal verkaterten Kripobeamtin Erin Bell (Nicole Kidman) traumatische Erinnerungen wach. Sie kennzeichnen den Toten als Mitglied einer Gangsterbande, die sie vor vielen Jahren als Undercover-Agentin infiltriert hatte, und deuten darauf hin, dass der psychotisch-sadistische Bandenboss Silas erneut sein Unwesen treibt. Auf Kriegsfuß stehend mit ihrer pubertären Tochter und verachtet von den Kollegen beim L.A. Police Department versucht Erin verbissen, Silas auf eigene Faust zur Strecke zu bringen.

Unbehagen erregend wie die Zurschaustellung menschlicher Abgründe und die betont unglamourös vermittelten Eindrücke vom Schauplatz Los Angeles ist auch das Lady-Horror-Make-up von Hauptdarstellerin Nicole Kidman (vergleichbar mit Charlize Theron als hässlich verstellte Serienkillerin in „Monster“). Erin Bells Charakterisierung als alkoholsüchtiges menschliches Wrack in einer konfusen, seelenlosen Groschenroman-Story mit vielen Rückblenden und farblosen Nebenfiguren ist überzeichnet. Abgesehen von einem desaströs endenden Banküberfall oder einem Gewaltexzess im Hause eines korrupten Strafverteidigers schleppt sich die löchrige Handlung wenig ergreifend dahin, trotz Kidmans schauspielerisch ambitionierter Verkörperung einer existenziell gescheiterten, sozial isolierten Frau.

Destroyer USA 2018, 123 Min.;  R: Karyn Kusama; D: Nicole Kidman, Toby Kebbell, Tatiana Maslany. Start: 14.3.

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