Mit dem Fall der Mauer und dem Zusammenbruch der Sowjetunion endete auch die ideologische Auseinandersetzung zwischen Ost und West. Rund 20 Jahre ist das nun her, weshalb das Deutsche Historische Museum zum Tag der Deutschen Einheit die Ausstellung „Kunst und Kalter Krieg – Deutsche Positionen 1945–1989“ eröffnet.
Begleitend präsentiert das Zeughauskino eine Reihe mit dem Titel „Deutscher Film im Kalten Krieg„, die in Komödien (wie „Zwei Girls vom roten Stern“, Bild), Spionagethrillern und propagandistischen Werken noch einmal die mediale Aufarbeitung der Gegensätze zwischen DDR und BRD – und die Utopien zu ihrer Überwindung – vorstellt.
Ohne ideologisches Wortgeklingel gelang das etwa dem Melodram „Weg ohne Umkehr“ (1953) von Victor Vicas, in dem ein vom Aufbau-Ost enttäuschter russischer Ingenieur (Ivan Desny) mit seiner Freundin den Weg in den Westen sucht. So differenziert und glaubhaft hat in jenen Tagen wohl keine andere West-Produktion den Zwiespalt der Menschen im Osten zwischen Idealismus und Enttäuschung, zwischen Loyalität und dem Wunsch nach Freiheit dargestellt.
Text: Lars Penning
Deutscher Film im Kalten Krieg, bis 31.10. im Zeughauskino
[Zum Programm des Zeughauskinos]