Freunde des tibetischen Buddhismus erfahren in „Mitgefühl, Weisheit und Humor“ Näheres aus dem Leben von Sogyal Rinpoche, dem Gründer der weltweiten Organisation Rigpa und einer ihrer wichtigsten Lehrer und Autoren. Bei diesem Film stimmt vieles: professionelle Bilder, sinnige Schnitte, selbst die Musik hat Niveau. Trotzdem wirkt die Dokumentation wie ein Propagandafilm, der ein Kapitel aus der nicht ganz so rühmlichen Zeit des tibetischen Klerus ausklammert: die Feudalherrschaft in Tibet vor der chinesischen Okkupation 1959. Auch Sogyal Rinpoche entstammt der herrschenden Klasse und erinnert sich im Film wehmütig an die „schönen“ Zeiten vor der Vertreibung aus dem Paradies. Hier hätte Regisseur Boris Penth nachhaken können.
Text: Cristina Moles Kaupp
tip-Bewertung: Zwiespältig
Orte und Zeiten: „Mitgefühl, Weisheit und Humor“ im Kino in Berlin
Mitgefühl, Weisheit und Humor (Sogyal Rinpoche – Ancient Wisdom for the Modern World), Deutschland 2008; Regie: Boris Penth, Farbe, 89 Minuten
Kinostart: 12. November