In einer kurzen Periode der sowjetischen Filmgeschichte (zwischen der Abrechnung mit Stalin und der neuen gesellschaftspolitischen Eiszeit unter Breschnew) gab es eine Aufbruchsbewegung, für die Larissa Schepitko besonders repräsentativ ist: Ihr Film „Flügel“ („Krylja“, 1966) zeigt am Beispiel einer Schuldirektorin, welche Spannung zwischen Heldenrolle (Nadeschda war einmal Pilotin) und den Mühen der Ebene liegen. Die absolute Integrität dieser Figur verweist auf ein ganz anderes Denken von Gesellschaft und Politik. Das Arsenal zeigt die wenigen Filme der früh durch einen Unfall verstorbenen Larissa Schepitko ab 19. Januar und bietet damit eine erste große Entdeckung dieses Berliner Kinojahres.
Text: Bert Rebhandl
Foto: Quelle: Arsenal – Institut für Film und Videokunst
Die Filme von Larissa Schepitko, Sa 19. Januar bis Do 31. Januar im Arsenal