Ein Mann, der sich das Leben nimmt, indem er in ein Löwengehege springt: Das klingt eher nach einem Fall für die Boulevardpresse. Doch in Christoph Hochhäuslers Film „Die Lügen der Sieger“ verbirgt sich dahinter eine Geschichte, die weit darüber hinaus geht und auf das Funktionieren moderner Mediendemokratien zielt. Der angesehene Reporter Fabian (Florian David Fitz) muss auch erst begreifen, dass dieser Selbstmord keine Sache für die Praktikantin Nadja (Lilith Stangenberg) ist. Schließlich hängt alles mit allem zusammen, die Bundeswehr in Afghanistan mit Giftmüll in Deutschland, das Recht mit Manipulation, die Liebe mit der Wahrheit. Die Geheimnisse der Berliner Republik liegen in „Die Lügen der Sieger“ offen zutage, wirken dabei allerdings immer wieder wie Klischees aus der Medienwelt, um deren Kritik es doch offensichtlich geht.
Text: Bert Rebhandl
Foto: Martin Menke / Heimatfilm
Orte und Zeiten: „Die Lügen der Sieger“ im Kino in Berlin
Die Lügen der Sieger, Deutschland/Frankreich 2014; Regie: Christoph Hochhäusler; ?Darsteller: Florian David Fitz (Fabian Groys), Lilith Stangenberg (Nadja Koltes), Horst Kotterba (Hannes Hubach); 112 Minuten
Kinostart: Do, 18.Juni 2015
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