Die Tropen schaffen eine eigene, das Bewusstsein verändernde Realitätsebene, auf der sich aus sozialen und kulturellen Codes ausbrechen lässt. Wie andere Terrains, deren extreme Lebensbedingungen handlungsbestimmend sind – das Meer, die Wüste, das Eis –, sind sie ein Ort der Konfrontation (vor allem mit sich selbst). In einem Dutzend Filmen vermisst eine Filmreihe im Arsenal (und im HAU), die die Tropen-Ausstellung im Gropius-Bau (ergänzt, dieses Terrain des Unwägbaren. Zu sehen sind Klassiker wie Renoirs „The River“ (Foto), Siodmaks „Cobra Woman“ – aber auch rare Fundstücke wie die Harry-Piel-Eskapade „Der Dschungel ruft“ oder der zivilisationskritische „Serras da desordrem“ aus Brasilien. Filme, die die vielfache Faszination dieses Refugiums ausloten, das die letzten Geheimnisse der Zivilisation zu bergen scheint.
Die Tropen – Filmische Expeditionen. Kino Arsenal, Fr 12.-Di 30.9.
Filmkonzert mit Murnaus „Tabu“ (1929/31), So 21.9., 19.30 Uhr, HAU 1