Tim Burton läßt jetzt auch Elefanten fliegen – eine große Verbeugung vor dem Original, eine Ode an das Anderssein und ein Fest des niedlichen Augenklimperns von Dickhäutern.
Jon Favreaus Realverfilmung „The Jungle Book“ (2016) hat die letzten Zweifel ausgeräumt: Wenigstens innerhalb der Tierwelt gibt es keine Grenzen mehr, mittels Computertechnik extrem echt wirkende Geschöpfe zum Leben zu erwecken. Bevor uns ab dem 18. Juli „Der König der Löwen“ lebensecht anbrüllt, darf zuerst eines der reizendsten Geschöpfe aus dem Disney-Kosmos auftreten: Dumbo.
Der Babyelefant mit den sehr großen Ohren kommt 1919 in einem kleinen US-Zirkus zur Welt und hat bald drei Schützlinge: nicht nur die Kinder Milly (Nico Parker) und Joe (Finley Hobbins), sondern auch deren Dad Holt Farrier (Colin Farrell), der im Ersten Weltkrieg einen Arm verloren hat. Als Dumbo überraschend fliegen kann, fühlt sich Zirkusdirektor Medici (Danny DeVito) schon saniert. Höchste Zeit für den Bösewicht: Unterhaltungszampano V.A. Vandevere (Michael Keaton), der Dumbo für seinen Vergnügungspark haben will; an seiner Seite: die französische Trapezkünstlerin Colette Marchant (Eva Green).
Regisseur Tim Burton verkneift sich auch wegen der Familientauglichkeit jede Morbidität, sondern zelebriert hier ein hoffnungslos altmodisches Melodram mit kleinen Hängern, viel Zuckerguss und passendem Soundtrack – eine große Verbeugung vor dem Original, eine Ode an das Anderssein und ein Fest des niedlichen Augenklimperns von Dickhäutern.
Dumbo USA 2019, 114 Min., R: Tim Burton, D: Colin Farrell, Michael Keaton, Eva Green, Start: 28.3.