Ira (Lana Cooper) geht auf die 40 zu, macht irgendetwas Technisches im Sicherheitsbereich und muss deshalb viel reisen. An einem Lagerfeuer lernt sie Lenz (Eric Klotzsch) kennen. Der ist um die 30 und macht – nichts. Es ist Liebe auf den ersten Blick: Feiern, Streiten, Sich-Versöhnen, einfach -Zusammensein. Doch eines Tages stellt Ira diese eine, bei ihrem Lover Panik auslösende Frage: Ob es Lenz sich denn vorstellen könne, ein Kind mit ihr zu bekommen? Doch der möchte am liebsten für immer Anfang 30 im Mai in Berlin sein. Also macht er sich aus dem Staub, seine übliche Methode.
Robert Bohrer und Emma Rosa Simon -haben an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) studiert, wurden ein Paar und konnten einige Kurzfilme zusammen realisieren. Mit „Liebesfilm“ legen sie nun ihren Abschlussfilm vor. Es darf munter gemutmaßt werden, wie viel Autobiografisches in diesen nur auf den ersten Blick leichten Sommerfilm eingeflossen ist.
Der Clou: Wiederholt begegnen Lenz in Tagträumen Männer aus dem Weltgeschehen, etwa der italienische Macho-Kapitän der havarierten Costa Concordia oder ein US-Afghanistan-Soldat.
Von diesen Typen Beziehungstipps zu erhalten, das hilft nicht wirklich, ist aber von der Regie ein hübscher Dreh, um die Beziehung von Ira und Lenz nicht im luftleeren Raum hängen zu lassen, sondern auf schräge Weise anzudeuten, dass im Grunde alles mit allem zusammenhängt.
Ein kraftvolles, erfrischendes Langfilmdebüt, in dem zudem Gerdy Zint eine hinreißende Performance zu Grönemeyers „Männer“ hinlegt.
Liebesfilm D 2018, 83 Min., R: Robert Bohrer & Emma Rosa Simon, D: Lana Cooper, Eric Klotzsch, Gerdy Zint, Start: 2.5.