Dass er in unterschiedlichsten Figuren verschwinden kann, hat Christian Ulmen vielfach demonstriert. Mit seiner Rolle in „Einer wie Bruno“ bewegt er sich jedoch oft jenseits der Grenzen seiner Möglichkeiten. In der fernsehfilmigen, um Fragen nach Normalität kreisenden Adoleszenztragikomödie gibt er den geistig behinderten Bruno, der allein mit seiner 13-jährigen Tochter zusammenlebt. Was die junge Lola Dockhorn als viel zu früh erwachsen gewordene Tochter an Glaubwürdigkeit und Erdung erspielt, geht dem Film durch Ulmens anstrengendes, penetrantes Overacting allerdings wieder verloren.
Text: Sascha Rettig
Foto: David Baltzer / Zenit Oberon Film
tip-Bewertung: Zwiespältig
Orte und Zeiten: „Einer wie Bruno“ im Kino in Berlin
Einer wie Bruno, Deutschland 2011; Regie: Anja Jakobs; Darsteller: Christian Ulmen, Lola Dockhorn, Lucas Reiber; 100 Minuten; FSK 6
Kinostart: 12. April