Dokumentarfilm

„Fair Traders“ im Kino

Nachhaltige Wirtschaft für eine bessere Zukunft

RECK Filmproduktion Zürich

Die moderne Wirtschaft ist geprägt von Gier. Die Natur wird verschmutzt, Menschen werden ausgebeutet. Und obwohl sich alle Akteure der Weltökonomie dessen vollumfänglich bewusst sind, bewegt die Menschheit sich weiter auf den Abgrund zu. Nino Jacusso zeigt, dass es auch anders geht. In seinem Film „Fair Traders“ begleitet der italienisch-schweizerische Regisseur drei Menschen, die den Mut aufbringen, soziale Verantwortung zu übernehmen und einen Beitrag für eine bessere Zukunft zu leisten, jeder auf seine eigene Art und Weise.

So beschließt die ehemalige Kindergärtnerin Claudia Zimmermann nach einer Sinnkrise, ihren alten Job an den Nagel zu hängen und sich einen Biohof aufzubauen. Die erwirtschafteten Nahrungsmittel verkauft sie mit ihrem Mann in ihrem eigenen kleinen Dorfladen. Sie engagiert sich so nicht nur gegen Nahrungsverschwendung, sondern kreiert auch einen Begegnungsraum im dörflichen Leben.

Der Textilingenieur und ehemalige Garnhändler Patrick Hohmann geht einen anderen Weg: Mithilfe von lokalen Ansprechpartnern baut er in Indien und Tansania zwei Großprojekte für die Herstellung von Biobaumwolle auf und schafft es nach anfänglichen Schwierigkeiten, ein ökologisches und soziales Miteinander entstehen zu lassen.

Und dann ist da noch Sina Trinkwalder: Sie löst ihre Werbeagentur auf, kratzt alle ihre Ersparnisse zusammen und gründet eine ökologische und soziale Kleiderfirma. Diese wird schließlich Arbeitsplatz für 150 Menschen vom Rande der Gesellschaft – Langzeitarbeitslose, Migranten und Gestrandete.

Nino Jacusso schafft es, dem Kinobesucher die Philosophie der einzelnen Geschäftsleute nahezubringen, völlig unaufgeregt und ohne Pathos. Das Sujet ist nicht neu, in den letzten Jahren wurden etliche ähnliche Filme gedreht. Aber das ist auch nicht schlimm. Es kann nicht oft genug auf die derzeitigen Probleme unserer Welt hingewiesen werden. Auch wenn keine wirklich neuen Ansätze aufgezeigt werden, bietet „Fair Traders“ mit seinen drei Protagonisten einen Gegenentwurf zum Raubtierkapitalismus: mehr Menschlichkeit, weniger Profitmaximierung. Dem Zuschauer wird Mut gemacht, gezeigt, es geht auch anders – ein Plädoyer für eine bessere Zukunft.

Fair Traders CH 2018, 89 Min., R: Nino Jacusso, Start: 28.3

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