Ein Film, der einen umhaut wie ein Volltreffer im Solarplexus. Dabei sind lediglich vier „Fights“ zu sehen, allesamt jedoch abwechslungsreich, aufregend choreografiert und vom gebürtigen Oldenburger Stefan Czapsky mit drei Kameras so hautnah gefilmt, dass man meint, den Schweiß zu riechen. Es geht knallhart zur Sache – ein Höhepunkt ist das Duell des Helden (Channing Tatum, bekannt als athletischer Vortänzer aus „Step Up“) gegen einen koreanischen Kampfsportler in einem luxuriösen Festsaal. Doch letztlich ist „Fighting“ weniger ein Actionfilm als vielmehr eine Milieustudie aus der Halbwelt New Yorks, die von Regisseur Dito Montiel mit glaubhaften Schauspielern naturalistisch in Szene gesetzt wurde.
Ein schlagkräftiger Provinzbursche aus Alabama kommt in die Weltstadt, macht Karriere als Preiskämpfer und gewinnt das Herz einer zunächst spröden Latina. Ein Abendessen der beiden Verliebten ist so intim inszeniert, dass man das Gefühl hat, mit ihnen am Küchentisch zu sitzen. Die resolute Oma der alleinerziehenden Mutter sorgt für etwas Komik in dem ansonsten ernsthaften Drama, dessen Gewaltdarstellungen stimmig in die Handlung integriert sind.
Text: Ralph Umard
tip-Bewertung: Sehenswert
Orte und Zeiten: „Fighting“ im Kino in Berlin
Fighting, USA 2009; Regie: Dito Montiel; Darsteller: Channing Tatum (Sean Arthur), Terrence Howard (Harvey Boarden), Zulay Henao (Zulay Valez); Farbe, 107 Minuten
Kinostart: 10. September