Anlässlich des jährlichen Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus präsentiert die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) am 27. Januar den „Augen auf“-Kinotag in verschiedenen deutschen Städten – auch in Berlin, im Filmtheater am Friedrichshain. Neben einem Schulkinoangebot, bei dem mitunter der Film „In Liebe, eure Hilde“ von Andreas Dresen zu sehen sein wird, bietet das Programm mit „A Real Pain“ von Jesse Eisenberg und „Das kostbarste aller Güter“ von Michel Hazanavicius weitere Einblicke in die Geschichte. Begleitet werden die Filmvorführungen von Gesprächs- und Diskussionsrunden mit Filmemacher:innen und Hauptdarsteller:innen. Alle Infos zum Kinotag bekommt ihr hier.
Der „Augen auf“-Kinotag soll neue Zugänge zur Geschichte ermöglichen
Die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) will die Erinnerung an das Unrecht der nationalsozialistischen Verfolgung lebendig halten und sich der daraus resultierende Verantwortung im Hier und Jetzt annehmen. Immer weniger Überlebende der NS-Verbrechen können noch persönlich über ihre Erfahrungen sprechen. Ohne Zeitzeugen wird die mediale Erinnerung an Geschichte umso wichtiger. Zum jährlichen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus präsentiert die Stiftung EVZ am 27. Januar erstmalig den „Augen auf“-Kinotag in Rostock, Frankfurt am Main und in Berlin. Im Filmtheater am Friedrichshain stehen insgesamt drei Kinovorstellungen aktueller Filme auf dem Programm, die sich auf unterschiedliche Weise mit der NS-Geschichte und dem Holocaust auseinandersetzen. Der Kinotag richtet sich an alle Altersgruppen, soll aber insbesondere jungen Menschen neue und emotionale Zugänge zur Geschichte ermöglichen.
Das Programm des „Augen auf“-Kinotag im Filmtheater am Friedrichshain
Am Vormittag (9.30 Uhr und 10 Uhr) sind Schulklassen dazu eingeladen, geschichtsrelevante und aktuelle Filme zu sehen. Gezeigt wird Hans Steinbichlers „Das Tagebuch der Anne Frank“ mit anschließendem Filmgespräch mit der Hauptdarstellerin Lea Van Acken. Auch Andreas Dresens Berlinale-Hit „In Liebe, eure Hilde“ wird vormittags zu sehen sein. Nach der Vorstellung wird der Regisseur persönlich zum Gespräch erscheinen. Im Interview haben wir bereits vergangenes Jahr mit Andreas Dresen über den Film gesprochen.
Am Nachmittag (16.30 Uhr) präsentiert der Moderator Fabian Grischkat zum „Augen auf“-Kinotag ein „Special Event“. Gezeigt wird Jesse Eisenbergs Tragikomödie „A Real Pain“, in der sich zwei sehr ungleiche Cousins zu Ehren ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter auf eine „Heritage Tour“ nach Polen begeben. Auf dem Programm stehen dabei auch ein KZ-Besuch und die Suche nach dem Haus der Verstorbenen. Nach der Filmvorführung ist ein Überraschungsgast angekündigt.
Am Abend (19.30 Uhr) zeigt der „Augen auf“-Kinotag eine Publikumsprämiere: Der Film „Das kostbarste aller Güter“ (Kinostart 6. März 2025), der 2024 bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes für die Goldene Palme nominiert war, erzählt eine emotionale Geschichte einer in Frankreich lebenden Familie während des zweiten Weltkriegs. Der Filmvorführung folgt ein Panel mit Regisseur Michel Hazanavicius, Filmwissenschaftlerin Dr. Lea Wohl von Haselberg, Schauspielerin Lea Van Acken und Historikerin Leonie Schöler.
- Mehr Infos zum Programm findet ihr hier
Der „Augen auf“-Kinotag setzt ein Zeichen gegen Rechts
Der „Augen auf“-Kinotag erinnert nicht nur an das NS-Regime. Mit der zentralen Frage „Was geht mich die Geschichte des Holocaust heute noch an?“ will die Stiftung EVZ die Vergangenheit reflektieren und einen Bezug zur Gegenwart herstellen – auch angesichts des Rechtsrucks und zunehmender Geschichtsverdrängung und -verleugnung in Gesellschaft und Politik. „Wer sich mit Entrechtung, Verfolgung und Vernichtung durch die Nationalsozialisten auseinandersetzt, schaut auch sensibilisierter auf Diskriminierung heute. Geschichtsvermittlung ist ein Booster für Solidarität und Demokratie“, erklärt Dr. Andrea Despot, Vorstandsvorsitzende der Stiftung EVZ. Denn auch heute noch bleibt es notwendig, sich mit der NS-Vergangenheit zu beschäftigen.
- „Augen auf“-Kinotag im Filmtheater am Friedrichshain, Bötzowstr. 1-5, Friedrichshain, 10 €, ermäßigt 6 €, Schulklassen nur mit Voranmeldung, mehr Infos und Tickets hier
Orte des Erinnerns: Wir zeigen euch Berliner Denkmäler für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Berlinale 2025 steht in den Startlöchern: Wir zeigen euch, was ihr zum Berlinale-Programm 2025 wissen müsst. Wann beginnt der Verkauf, wo gibt es Tickets? Alles, was ihr zum Ticketkauf der Berlinale wissen müsst. Die US-Amerikanerin übernimmt als erste Frau die alleinige Berlinale-Leitung: Tricia Tuttle ist die neue Intendantin der Festspiele. Was läuft sonst? Hier ist das aktuelle Kinoprogramm für Berlin. Mehr aus der Filmwelt lest ihr in unserer Kino-Rubrik. Und alles zum Festival steht in unserer Berlinale-Kategorie.