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„Female Filmmakers Festival“: Empowerment im Moviemento

Das „Female Filmmakers Filmfestival“ kehrt 2024 mit einem vielfältigen Programm zurück und bietet Frauen aus aller Welt die Möglichkeit, ihre Filme zu veröffentlichen und sich mit der Filmindustrie zu vernetzen. Auch in diesem Jahr werden vom 2. bis 6. Oktober unterschiedliche Spiel- und Kurzfilme aus mehreren Genres im Moviemento gezeigt. Hier erfahrt ihr mehr.

Das „Female Filmmakers Festival“ unterstützt Frauen in der Filmbranche

Regisseurinnen wie Greta Gerwig, Kathryn Bigelow oder Nora Fingscheidt konnten mit ihren Filmen in den letzten Jahren große Erfolge feiern. Frauen sind in der Filmwelt jedoch weiterhin unterrepräsentiert und werden nicht ausreichend gefördert. Das „Female Filmmakers Festival“ unterstützt sie in ihrer Arbeit und gibt ihnen Reichweite, egal ob Produzentin, Regisseurin, Kamerafrau, Autorin oder Cutterin. 2019 gründete die Filmemacherin Natalie MacMahon das „Female Filmmakers Festival“ und setzt auf Empowerment.

Eine Jury, bestehend aus sechs Frauen, wird Gewinnerinnen aus unterschiedlichen Kategorien des Filmfestivals auswählen. Die bekannte Schauspielerin Katja Weizenböck sitzt ebenfalls in der Jury. Am 4. Oktober wird sie ein Vortrag über das Thema „Intimacy Coordination“ halten. Sie selbst ist Intimitäts-Koordinatorin und berichtet über ihre Erfahrungen.


Schauspielerin Claire Pommet im Film „Spirit of Ecstasy“. Foto: © Pyramide Films

„Female Filmmakers Festival“ 2024 eröffnet mit dem Film „Spirit of Ecstasy

Das „Female Filmmakers Festival“ startet am 2. Oktober mit dem Film „Spirit of Ecstasy“. Die Regisseurin Héléna Klotz zeigt eine non-binäre Person, die sich in patriarchalen Strukturen beweisen muss und ihre Identität finden möchte. Jeanne lebt zusammen mit den Geschwistern beim gewalttätigen Vater, einem Polizisten. Mit 24 Jahren will Jeanne im Leben mehr erreichen und beginnt ein Praktikum in der Finanzwelt. Es ist nichts Neues, dass dort Unterdrückung und Konflikte vorherrschen. Der Fokus liegt aber auf Jeannes Versuch, sich selbst zu finden und die Karriereleiter aufzusteigen. Die Schauspielerin Claire Pommet, die Jeanne spielt, hat mit dieser Rolle ihren ersten Auftritt beim Film. Unter dem Namen Pomme ist sie in Frankreich vor allem als Sängerin bekannt. Dort hat sie schon mehrere erfolgreiche Alben herausgebracht. Der Film „Spirit of Ecstasy“ hatte seine Premiere auf dem Toronto International Filmfestival 2023.

Regisseurin Wendy Bednarz mit den Schauspieler:innen am Filmset von „Yellow Bus“. Foto: Wendy Bednarz

„Yellow Bus“ betrachtet das Schicksal einer trauernden Mutter

Der Film „Yellow Bus“ erzählt die Geschichte einer Mutter, die für die Gerechtigkeit ihrer toten Tochter kämpft. Ananda ist wütend, nachdem ihre Tochter in einem gelben Schulbus vergessen wird und mitten in der Wüste vom Arabischen Golf an der Hitze erstickt. Die Mutter gab ihr altes Leben in Indien auf, um mit ihrer Familie einen Neuanfang zu starten. Sie trägt die Asche ihrer Tochter immer bei sich und stellt sich gegen die gesellschaftlichen Strukturen. „Yellow Bus“ ist der erste Spielfilm der Regisseurin Wendy Bednarz. Zuvor widmete sie sich Kurz- und Dokumentationsfilmen. Ihren Einstieg fand sie in der Modewelt bei der Andy Warhol Factory in New York und entwickelte eine Leidenschaft für bewegte Bilder. Neben Film und Fotografie arbeitet Bednarz mit Videoinstallationen. Der Film läuft am 4. Oktober im Moviemento.

Eine Szene aus dem Film „Sariri“. Foto: © Cine UDD

Der Abschlussfilm „Sariri“ beim „Female Filmmakers Festival“ 2024

„Sariri“ ist der letzte Film, der beim „Female Filmmakers Festival“ 2024 läuft. Die Regisseurin Laura Donoso erzählt von den Geschwistern Dina und Sariri, die in einem Dorf mit patriarchalen Strukturen mitten in der Wüste in Chile leben. Nach einer ungewollten Schwangerschaft will Dina fliehen, doch Sariri bekommt zum ersten Mal ihre Periode und soll durch ein altes Ritual als „Frau“ ernannt werden. Dina steht nun vor der großen Entscheidung, ihre Schwester mitzunehmen oder allein in die Freiheit zu entfliehen. „Sariri“ ist das Abschlussprojekt der Regisseurin Laura Donoso an der Filmhochschule in Santiago de Chile und gleichzeitig ihr erster Spielfilm. Nach der Vorführung am 6. Oktober werden die Gewinnerinnen des „Female Filmmakers Festival“ ausgezeichnet. Unter anderem für den besten Kurzfilm, das beste Musikvideo und die beste Regisseurin.

Daneben laufen noch viele weitere empfehlenswerte Filme: Der Dokumentationsfilm „Der Mann mit den tausend Gesichtern“ (5. Oktober) beobachtet einen Betrüger, der Frauen über mehrere Jahre hinters Licht führt. Die Regisseurin Sonia Kronlund begleitet einen Privatdetektiv bei seinen Ermittlungen und versucht, den Mann mit den tausend Gesichtern zu porträtieren. „Blindgänger“ (6. Oktober) von Regisseurin Kerstin Polte versetzt die Einwohner:innen von Hamburg in eine Krisensituation. Mit der Entdeckung einer Bombe aus dem zweiten Weltkrieg müssen die Menschen mit ihren eigenen Ängsten umgehen. Doch in mitten des Chaos entstehen Verbindungen.

Regisseurin Sonia Kronlund im Dokumentationsfilm „Der Mann mit den tausend Gesichtern.“ Foto: © Pyramide Films

Neben dem Spielfilmprogramm gibt es auch eine große Auswahl an Kurzfilmen und Musikvideos, die in verschiedenen Blöcken gezeigt werden. Am 3. Oktober thematisieren die Kurzfilme das Thema „Umwelt“, am 4. Oktober werden Musikvideos präsentiert. Am 5. Oktober steht das Programm unter dem Motto „Verbindungen“. Am 6. Oktober befassen sich die Kurzfilme mit „Realitäten im Wandel“.

  • Female Filmmakers Festival Berlin im Kino Moviemento Kottbusser Damm 22, Neukölln, 2.–6.10.2024, Filmprogramm hier

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