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Neu im Kino

Filmstarts vom 5. August: Von „Fabian“ bis „Kaiserschmarrndrama“

Diese Woche gehört im wesentlichen einem ehrgeizigen deutschen Titel: Dominik Graf gibt mit „Fabian“ nach dem Roman von Erich Kästner eine Demonstration seiner Filmkunst; außerdem unter den Filmstarts vom 5. August: das Drama „Quo Vadis, Aida?“ von Jasmila Zbanic, eine Aufarbeitung des Massakers in Srebrenica 1995; und im populären Fach tritt Ed Herzog mit „Kaiserschmarrndrama“, einem weiteren Provinzkriminalfall nach einer Vorlage von Rita Falk, an. Den Überblick über die Neustarts in den Kinos geben wir euch hier.


„Fabian“ von Dominik Graf

Tom Schilling in "Fabian" von Dominik Graf – unser Filmstart der Woche. Foto: DCM/Lupa
Tom Schilling in „Fabian“ von Dominik Graf – unser Filmstart der Woche. Foto: DCM/Lupa

LITERATURVERFILMUNG Erich Kästners Roman „Fabian“ (ursprünglich: „Der Gang vor der Hande“) ist einer der großen Texte über das Ende der Weimarer Republik. Dominik Graf hat ihn nun für die Berliner Republik neu verfilmt: als fiebrige Hommage an ein Kino, das direkt aus den Konflikten und Strategien der Moderne kommt. Bert Rebhandl

D 2021; 180 Min.; R: Dominik Graf; D: Tom Schilling, Saskia Rosenthal, Albrecht Schuch; Kinostart: 5.8.

Unser Film der Woche – hier ist die tipBerlin-Filmkritik zu „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“.


„Quo Vadis, Aida?“ von Jasmila Zbanic

„Quo Vadis, Aida?“ von Jasmila Zbanic. Bild: Farbfilm

DRAMA Aida arbeitet während des Bosnien-Krieges als Übersetzerin für die niederländischen Blauhelm-Soldaten in der Schutzzone rund um Srebrenica. Als die bosnisch-serbische Armee der Republika Srpska einmarschiert, wird ihr bald klar, dass ihr Mann und ihre beiden Söhne extrem bedroht sind und von den UN-Soldaten kein Schutz zu erwarten ist. Geschickt verbindet Regisseurin Jasmila Žbanić die historische mit der persönlichen Ebene, macht Aidas Geschichte zu einem moralischem Thriller, in dem die Lage zusehends eskaliert. Lars Penning

BIH/A/ROM/NL/D/PL/F/TK/N 2020; 101 Min.; R: Jasmila Žbanić; D: Jasna Đuričić, Izudin Bajrovic, Boris Ler, Dino Bajrovic; Kinostart: 5.8.

Hier haben wir die tipBerlin-Filmkritik zu „Quo Vadis, Aida?“


„Kaiserschmarrndrama“ von Ed Herzog

„Kaiserschmarrndrama“ von Ed Herzog. Bild: Constantin Film

KRIMIKOMÖDIE Es ist fast wie ein Nachhausekommen. Die mittlerweile siebte Verfilmung eines Bestsellers von Rita Falk entführt uns erneut in den skurrilen Mikrokosmos eines Polizisten in der niederbayerischen Kleinstadt Niederkaltenkirchen. Und wie haben wir sie liebgewonnen, all die Figuren um das Gewohnheitstier Franz Eberhofer: den neunmalklugen Kompagnon, den kiffenden Vater, den Klempner mit der dicken Brille und der starken Libido, den trampeligen Bruder, die dauergenervte Freundin … Da ist es kein Wunder, dass bei dieser starken Präsenz des Stammpersonals der jeweils zu lösende Kriminalfall regelmäßig in den Hintergrund tritt.

In „Kaiserschmarrndrama“ entpuppt sich eine ermordete Joggerin als eine junge Frau, die überaus freizügige Angebote im Internet getätigt hat. Den neuen Fall löst der Eberhofer wie immer so nebenher, lieber ärgert er sich über die Baupläne seiner Freundin Susi, sorgt sich um seinen altersschwachen Hund Ludwig oder streitet mit seinem vorübergehend an den Rollstuhl gefesselten Partner Birkenberger.

Wie in den Filmen zuvor, angefangen 2013 mit „Dampfnudelblues“, fühlt man sich in dieser kruden Welt augenblicklich wieder pudelwohl. Eine Welt, in der Helden so weit weg sind wie der Eberhofer von einem Veganer. Eine Welt, in der sich alle hübsch auf die Nerven gehen und trotzdem füreinander da sind, wenn es drauf ankommt. Eine Welt, in der der Hardrockklingelton von Eberhofers Uralthandy ebenso vertraut ist wie die Kochkünste der Oma. Die Spielfreude aller Akteure tut dazu ihr Übriges. Martin Schwarz

D 2020, 96 Min., R: Ed Herzog, D: Sebastian Bezzel, Simon Schwarz, Lisa Maria Potthoff, Eisi Gulp u.a., Start: 5.8.


„Die perfekte Ehefrau“ von Martin Provost

„Die perfekte Ehefrau“ von Martin Provost. Bild: One Filmverleih

KOMÖDIE Eine Haushaltsschule in der französischen Provinz, in der Mädchen auf ihre Rolle als Hausfrau und Mutter vorbereitet werden, bleibt von der Protestbewegung des Jahres 1968 nicht unberührt. Das vielversprechende Thema gerät dem Film zu einer flachen Komödie, in der die Darstellerinnen der drei Erzieherinnen, allen voran Juliet Binoche, durch groteskes Overacting auffallen. Frank Arnold

F/Belg. 2020, 110 Min., R: Martin Provost, D: Juliet Binoche, Yolande Moreau, Noémi Lvosky, Edouard Baer, Start: 5.8.


„Be Natural – Die Filmpionierin Alice Guy-Blaché“ von Pamela B. Green

Filmstarts der Woche: „Be Natural – Die Filmpionieren Alice Guy-Blaché“. Bild: Filmperlen

DOKUMENTARFILM Visuell überbordende Dokumentation, die eine der bedeutendsten Frauen der ersten Stunde der Filmgeschichte der Vergessenheit entreisst. Zugleich längst überfällige Richtigstellung wie faszinierender Rückblick auf die Bilder, die das Laufen lernen, erhellend und unterhaltsam. Alexandra Seitz

USA 2018; 103 Min.; R: Pamela B. Green; Kinostart: 5.8.


Mehr Kino in Berlin

Hier haben wir das aktuelle Programm der Freiluftkinos; Was diese Woche alles anläuft? Die Filmstarts vom 5. August. Der Überblick über die Vorwoche: Die Filmstarts vom 29. Juli. Nach wie vor aktuell: Filmstarts vom 22. Juli; im Arsenal läuft noch bis Ende August die Filmreihe zu der Schauspielerin Marina Vlady; Immer neue Texte lest ihr in unserer „Kino“-Rubrik.

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