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Filmstarts der Woche: Von Nicolas Cage in „Massive Talent“ bis zu „Lightyear“

Wenn das Kino sich über das Kino lustig macht, kommt manchmal ein kleines Meisterwerk wie „Massive Talent“ heraus, eine sehr lustige Hommage an den Schauspieler Nicolas Cage und sein nicht immer höchstwertiges Gesamtwerk. Außerdem startet diese Woche der neue Pixar-Film „Lightyear“, eine Fortsetzung der „Toy Story“-Saga; Nicolette Krebitz versucht sich mit „AEIOU – Das schnelle Alphabet der Liebe“ an einer nicht alltäglichen Paarkonstellation; Simon Brückner bietet mit „Eine deutsche Partei“ spannende Einblicke in den Alltag der AfD; dazu gibt es einen Comedy-Blockbuster-Versuch („Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt“) und Horror von Dario Argento, und einiges mehr. Die Filmstarts der Woche im tipBerlin-Überblick

Massive Talent

„Massive Talent“ von Tom Gormican. Foto: Leonine

KOMÖDIE Der nicht mehr ganz taufrische Hollywoodstar Nick (Nicolas Cage spielt leicht verfremdet „sich selbst“) wird für eine private Geburtstagsfeier auf Mallorca als Attraktion gebucht und gerät in ein chaotisches Thriller-Abenteuer. Tom Gormican zieht virtuos und sehr unterhaltsam alle Register zwischen Fan-Hommage und Meta-Kino. Bert Rebhandl

USA 2022; 97 Min.; R: Tom Gormican; D: Nicolas Cage, Pedro Pascal, Neil Patrick Harris; Kinostart: 16.6.

Eine ausführliche Besprechung zu „Massive Talent“ haben wir hier.

Lightyear

„Lightyear“ von Angus MacLane. Foto: Disney

ANIMATION Buzz Lightyear ist eine der ikonischen Figuren aus dem Universum des kalifornischen Animationsstudios Pixar, ein von Millionen Menschen geliebter Charakter in den mittlerweile vier „Toy-Story“-Abenteuern. Filme, die zweifelsohne alle Arten von Emotionen bedienen, dabei aber eines ganz sicher immer sind: Sie sind verdammt lustig. Die Komik der Figur Buzz Lightyear besteht dabei in der Diskrepanz zwischen dem heiligen Ernst, mit dem er an seine Mission als Space Ranger glaubt (worin auch immer die bestehen mag), und seinen eher eingeschränkten intellektuellen Fähigkeiten. Dass dieser immer etwas aufgeblasene, schwer von sich selbst überzeugte Typ zwischenzeitlich erkennen muss, dass er nur eine Merchandising-Spielzeugfigur im Kinderzimmer darstellt, ist Teil der urkomischen Fallhöhe seiner Figur.

In „Lightyear“,  dem ersten Kinofilm-Spin-Off mit Buzz Lightyear (nach einem Direct-to-Video-Film und einer TV-Serie), ist von alledem jedoch nur wenig geblieben. Denn Buzz ist nun keine Spielzeugfigur mehr, sondern der Held eines angeblich in den 1980er Jahren entstandenen Weltraumabenteuerfilms. Klar: Buzz sieht aus wie Buzz, er redet wie Buzz („To infinity… and beyond“) und glaubt wie Buzz an seine Mission. Die hier darin besteht, als Pilot einen experimentellen Treibstoff zu testen, der es einer Kolonie von gestrandeten Raumfahrern ermöglichen würde, einen dem menschlichen Leben feindlich gesinnten Planeten wieder zu verlassen.

Nur lustig ist das alles ganz und gar nicht. Im banalen Science-Fiction-Setting wirkt Buzz in seinem redlichen Ernst lediglich langweilig, profillose Nebenfiguren machen auch keinen Spaß (höchstens Späße, die nicht zünden), und Running Gags werden so oft wiederholt, dass man schon sehr abgestumpft sein muss, um das noch amüsant zu finden. Das Timing stimmt überhaupt nicht, eine für einen Pixar-Film wirklich erschreckende Erkenntnis. Einzug gehalten haben in „Lightyear“ stattdessen eine leicht klebrige Sentimentalität und jene platte Klotürmoral („Das Wichtigste im Leben sind Freunde“)  wie sie nur allzu typisch für die Filme des Branchengiganten Disney sind, zu dessen Portfolio Pixar seit vielen Jahren gehört.  „Lightyear“ ist der uninspirierteste aller Pixar-Filme. Dass so etwas eines Tages passieren würde, war zwar theoretisch klar – ist aber trotzdem enttäuschend. Lars Penning

USA 2022, 100 Min., R: Angus MacLane, Stimmen OF: Chris Evans, Keke Plamer, Peter Sohn, Start: 16.6.

AEIOU – Das schnelle Alphabet der Liebe

„AEIOU – Das schnelle Alphabet der Liebe“ von Nicolette Krebitz. Foto: Port-au-Prince

LIEBESFILM Die alte Schachtel und der junge Hupfer. Kaum ist es hingeschrieben, ist es auch schon peinlich. Obwohl doch nicht zu leugnen ist, dass ein allzu deutlicher Altersunterschied zwischen Frau und Mann einer Liebesbeziehung einen gewissen Drall ins leicht Skandalöse versetzen kann; früher mehr noch als heute, wo ja angeblich alles geht. Über alte Knacker mit jungen Dingern in roten Porsches wird im Übrigen auch gern getuschelt, nur eben anders, da in heterosexuellen Verhältnissen bekanntermaßen häufig mit zweierlei Maß gemessen wird.

Also, neuer Versuch: Anna und Adrian, die Dame und der Tunichtgut, Heldin und Held von Nicolette Krebitz’ im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale uraufgeführtem Film „A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe“, sind ein ungleiches Paar. Aber sind sie deswegen auch ein unmögliches? Anna ist eine angesehene und erfolgreiche Schauspielerin, die an der mangelnden Bewegung in ihrem Leben gerade etwas zu leiden beginnt. Adrian, Waisenkind und schwieriger Fall, droht an seinem Schulabschluss zu scheitern, weil ihn die kriminelle Energie hartnäckig vom rechten Wege ablenkt. Als er zu ihr in den Sprechunterricht kommt, um sich auf eine Schultheateraufführung vorzubereiten, erkennt sie in ihm jenen Dieb wieder, der ihr neulich die Handtasche entrissen hat – die ihm jedoch gleich wieder abgenommen wurde. Keine:r der beiden lässt sich etwas anmerken.

Fakt ist: Anna ist mindestens dreißig Jahre älter als Adrian. Doch den ficht das nicht an, er verliebt sich, ohne lange zu hadern. Das Hadern ist ihre Sache, denn sie bekommt es nicht nur mit gesellschaftlichen Vorurteilen, sondern vor allem mit verinnerlichten Vorbehalten zu tun. Die schließlich aber von Sophie Rois – die sich unverhohlen solidarisch in die Rolle der Anna wirft – mit charakteristisch angriffslustig vorgeschobenem Unterkiefer gekontert werden.

Sie habe, erklärt Krebitz, die hier ein eigenes Drehbuch verfilmt, mit „A E I O U“ an die höchst unkonventionelle Liebesgeschichte zwischen Frau und Wolf anknüpfen wollen, die sie 2016 in „Wild“ in Szene setzte. Und so erzählt sie neuerlich von Grenzüberschreitung und Selbstüberwindung und der Hinfälligkeit klischeehafter Beziehungsbilder, nur diesmal mit etwas mehr fast schon komödiantischer Leichtigkeit. Die Interpretation des ambivalent scheinenden Endes bleibt hingegen den Zuschauer:innen überlassen; die Möglichkeit gemeinsamen Glücks hängt von der jeweiligen romantischen Veranlagung ab – aber tut sie das nicht ohnehin immer? Alexandra Seitz

D/F 2022, 104 Min., R: Nicolette Krebitz, D: Sophie Rois, Milan Herms, Udo Kier, Start: 16.6.

Dark Glasses

„Dark Glasses“ von Dario Argento. Foto: Alamode

HORROR Während in Rom viele Menschen durch dunkle Gläser eine Sonnenfinsternis bewundern, schlägt ein Mörder zu und tötet, nicht zum ersten Mal, eine Prostituierte. Sein nächstes Opfer soll Diana sein, von der er sich als Kunde beleidigt fühlte. Als er sie mit seinem Lieferwagen verfolgt, kommt es zu einem schweren Unfall, bei dem Diana erblindet. Wird ihr der siebenjährige Chin, dessen Eltern dabei ums Leben kamen und der aus dem Kinderheim zu ihr geflüchtet ist, bei der Flucht vor dem Killer eine Hilfe sein?

Acht Jahre nach seiner letzten Regiearbeit „Dracula 3D“ meldet sich Dario Argento zurück, der zwischen 1970 und 2009 mit Filmen wie „Suspiria“, „Inferno“, „Tenebrae“ und „The Stendhal Syndrome“ der Meister des italienischen Giallo und Horrorfilms war. Einen Täter mit pathologischem Frauenhass, schwarze Handschuhe und ein aufblitzendes Messer, dazu eine Musik, die an die klassischen Scores der Gruppe Goblin für seine früheren Filme erinnert, gibt es auch hier. Und dennoch ist der Film anders, stärker auf die (beiden Haupt-)Figuren ausgerichtet. Ihm fehlt die Stilisierung ebenso wie das Rätselraten um die Identität des Täters, typische Slasherszenen sind reduziert, Verdopplungen und Parallelen (die dunklen Gläser, der Hundezwinger – der Blindenhund) verleihen dem Film ein Fundament, sind manchmal aber auch überdeutlich.

Ob Argento, der kürzlich als Darsteller eine bewegende Vorstellung in Gaspar Noes „Vortex“ ablieferte, von dieser Arbeit beeinflusst wurde, bleibt offen. Das Bemühen, neue Wege einzuschlagen, ist aber offensichtlich, auch wenn der Film nicht die Dichte seiner früheren Arbeiten erreicht. Frank Arnold

I/F 2021; 87 Min.; R: Dario Argento; D: Ilenia Pastorelli, Asia Argento, Andrea Gherpelli; Kinostart: 16.6.

Die Geschichte der Menschheit (leicht gekürzt)

„Die Geschichte der Menschheit – leicht gekürzt“ von Erik Haffner. Foto: Warner Bros.

COMEDY Der deutsche Humor schwingt sich zum Weltniveau auf, indem er Michelangelos David einen erigierten Penis aus Marmor beifügt (der dann zu einem Dildo wird), oder den 20. Juli 1944 von einem Partyplaner für den „Führer“-Geburtstag durcheinander bringen lässt. Ein Gutteil der deutschen Comedy-Prominenz lässt sich in Erik Haffners „Die Geschichte der Menschheit (leicht gekürzt)“ blicken, von Bastian Pastewka, der in Chicago 1934 sein Unwesen treibt, bis Jeanette Hain, die einen Ausblick auf eine älter gewordene Greta Thunberg wagt. Vieles sieht von der Ferne nach Monty Python aus, so richtig lustig oder vor allem anarchisch wird es aber nie, und so wird die Weltgeschichte nicht zu einem witzigen Panorama, sondern zu einer Abfolge von Routine-Gags. Bert Rebhandl

Deutschland 2022; 96 Min.; R: Erik Haffner; D: Christoph Maria Herbst, Bastian Pastewka, Carolin Kebekus; Kinostart: 16.6.

Eine deutsche Partei

„Eine deutsche Partei“ von Simon Brückner. Foto: Spicefilm

DOKU Wie umgehen in der Demokratie mit einer Partei, die zwar in den Parlamenten sitzt, aber in einigen Teilen vom Verfassungsschutz als rechtsradikal und verfassungsfeindlich angesehen wird? Unverdrossen dagegen argumentieren und erklären, warum ihre Funktionär:innen in allen Belangen Unrecht haben? In jede Polit-Talkshow einladen und hoffen, dass sich das völkisch-nationalistische Gerede irgendwie selbst „entlarvt”?  

Die Idee der Selbstentlarvung steht ein Stück weit auch hinter dem Dokumentarfilm „Eine deutsche Partei”, für den Regisseur Simon Brückner zwischen 2019 und 2021 eine Reihe von AfD-Politiker:innen in Kommunen, im Land und im Bund mit der Kamera begleitet hat. Was dem Film bei der unkommentierten Montage dieser Aufnahmen sehr schlüssig gelingt, ist das Herausarbeiten der kompletten inneren Zerrissenheit der AfD: Während der Berliner AfD-Landesvorsitzende Georg Pazderski ein bürgerlich-anschlussfähiges Image pflegt, kann es anderen gar nicht weit genug nach rechts gehen. Während sich Teile der Partei komplett wirtschaftsliberal gerieren, fordern die Rechtsradikalen die Umverteilung von Oben nach Unten. Und manchmal wird es noch grotesker: An einer Initiative, das Grundgesetz und die deutsche Fahne in jedes Klassenzimmer zu stellen, entspinnt sich eine Diskussion mit dem Tenor, dass man das Grundgesetz doch eigentlich gar nicht so toll fände…

Das Problem mit dieser Entlarvungsstrategie ist nur: Sie bringt überhaupt nichts. Weil die AfD eben nicht den Intellekt ihrer Wähler:innen anspricht, sondern lediglich deren diffuses Unzufriedenheitsgefühl. Und dagegen lässt sich nur sehr, sehr schwer argumentieren. Lars Penning

D 2021; 110 Min.; R: Simon Brückner; Kinostart: 16.6.

Zwischen uns

„Zwischen uns“ von Max Fey. Foto: Wild Bunch

DRAMA Eva (Liv Lisa Fries) ist alleinerziehend und lebt mit ihrem 13-jährigen Sohn Felix (Jona Eisenblätter) zusammen. Sie liebt ihren Sohn über alles, und das, obwohl ihr Felix das Leben nicht gerade leicht macht: Er hat das Asperger-Syndrom, eine bestimmte Form des Autismus, die es ihm kaum möglich macht, mit anderen Menschen vernünftig zu kommunizieren. Und so rastet der Junge regelmäßig aus, auch und gerade in der Schule. Eva versucht trotz ihrer latenten Erschöpfung das Beste für ihren Sohn herauszuholen und erhält Unterstützung durch die Betreuerin Elena (Lena Urzendwosky), Elke Müller (Corinna Harfouch) vom Amt und vor allem durch ihren Nachbar Pelle (Thore Lindhardt), einem Getränkelieferanten, zu dem Felix ein wenig Vertrauen hat. Doch die Situation spitzt sich zu, und Eva muss eine Entscheidung treffen.

So eine schwere Thematik steht und fällt mit einem ausbalancierten Drehbuch, und da hat Regisseur und Koautor Max Fey sicherlich gut daran getan, sich für das Skript mit dem Routinier Michael Gutmann („Krabat“, „Marcel Reich-Ranicki – Mein Leben“) zusammengetan zu haben. Mit ihrer sensiblen Schilderung nehmen die beiden dem Stoff das bleiern Schwere, geben uns mehr als nur eine Idee davon, wie es in Felix aussehen könnte und erzählen von einer liebenden Mutter, die einfach alles für ihren Sohn tun würde, aber dennoch an ihre Grenzen gerät. Die hochkarätige Besetzung bis in die Nebenrollen und einer großartigen Liv Lisa Fries tut dazu das Übrige. Ein Film, der nachwirkt. Martin Schwarz

D 2021, 86 Min, R: Max Fey, D: Liv Lisa Fries, Jona Eisenblätter, Thore Lindhardt, Start: 16.6.

Schmetterlinge im Ohr

„Schmetterlinge im Ohr“ von Pascal Elbé. Foto: Neue Visionen

DRAMA Rosa von Praunheim gab immer den Tipp an seine Filmstudenten aus: „Erzählt von Dingen, von denen ihr auch etwas versteht!“ Genau daran hat sich der Autor und Schauspieler Pascal Elbé in seiner dritten Regiearbeit auch gehalten – und auf eigenen Erfahrungen beruhend eine Komödie über einen Schwerhörigen gemacht.

Antoine (Pascal Elbé) ist Mitte 50, Geschichtslehrer und an seiner Umgebung wenig interessiert. Von daher dauert es eine Zeit, bis ihm klar wird, dass er schlecht hört. Richtig schlecht. Daher also der ständig überhörte Wecker, der seine Nachbarin um den Verstand bringt. Die heißt Claire (Sandrine Kiberlain) und erzieht ihre kleine Tochter Violette (Manon Lemoine) alleine. Seit dem Unfalltod ihres Vaters hat Violette kein Wort mehr gesprochen. Und nun ist es ausgerechnet dieser seltsame Nachbar, der einen Draht zu dem Mädchen findet. Und so kommen sich auch Antoine und Claire näher.

Autor, Hauptdarsteller und Regisseur Elbé legt seine eigene Figur als nicht immer sympathischen Menschen an, der gerne vor sich her wurstelt, sich schwertut, seine Behinderung zu akzeptieren und deshalb immer wieder in bösen (und mitunter auch recht komischen) kommunikativen Schlamassel gerät, wenn er wieder mal etwas falsch verstanden hat. Und ganz allmählich mutiert die Komödie zu einer Auseinandersetzung mit dem Problem Kommunikation an sich. Dabei führt uns die Regie auf der Audio-Ebene gekonnt in die Welt eines Schwerhörigen und den Umgang mit einem Hörgerät ein. Interessante Nebenfiguren wie Antoines demente Mutter, sein Kollege im Lehrerkollegium oder Claires lebenslustige Schwester runden einen angenehm ausbalancierten Film ab. Martin Schwarz

F 2021; 92 Min.; R: Pascal Elbé; D: Sandrine Kiberlain, Pascal Elbé, Manon Lemoine; Kinostart: 16.6.

Press Play and Love Again

„Press Play and Love Again“ von Greg Björkman. Foto: Splendid

ROMANTISCHE KOMÖDIE Von ihrer besten Freundin Chloe mit deren Halbbruder Harrison verkuppelt, erlebt Laura eine große Sommerliebe, die von einem tragischen Ereignis jäh beendet wird. Vier Jahre danach versetzt das Abspielen eines Songs auf dem Mixtape, das Harrison für sie zusammenstellte, Laura in die Vergangenheit – eine Vergangenheit vor dem tragischen Ereignis. Wird es ihr gelingen, dieses zu verhindern? Immerhin hat jede Zeitreise nur die Dauer des jeweiligen Songs, und die Anzahl der Songs ist begrenzt.

Zeitreisen und Liebe, das geht im Kino bestens zusammen: Was gibt es Schöneres, als die Gesetze von Raum und Zeit außer Kraft zu setzen, um die verlorene große Liebe wiederzufinden? Und wenn sich die auch in einem Mixtape ausdrückte, ist das gewissermaßen eine doppelte Versicherung, um den Zuschauer zu ködern. Dazu dürften sich hier Musikfans generell und Vinylfreunde im Besonderen angesprochen fühlen, denn Harrison jobbt im Plattenladen des alten Mr. Cooper.

Wenn Laura bei ihren Reisen in die Vergangenheit schließlich Harrison warnen kann, nur um später zu erfahren, dass sich das tragische Ereignis auf andere Weise ereignete, dann wird das Ganze zu einem Wettlauf gegen die Zeit, bei dem der Zuschauer das Gefühl bekommt, wie in „Und täglich grüßt das Murmeltier“ in einer Zeitschleife gefangen zu sein. Leider schafft es „Press Play and Love Again“ nicht, gegenüber den bekannten Vorbildern eigene Akzente zu setzen, lieber verlässt er sich auf die schöne Landschaft Hawaiis. Dann doch lieber eines seiner Vorbilder anschauen, etwa  den britischen „Alles eine Frage der Zeit“ von Richard Curtis. Frank Arnold

USA 2022; 85 Min.; R: Greg Björkman; D: Clara Rugaard, Lewis Pullman, Danny Glover; Kinostart: 16.6.

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