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Kino-Rückblick: Das waren die wichtigsten Filme des Jahres 2022

Das Kinojahr 2022 sorgte für eine reichhaltige Ausbeute. Es gab viele Glanzlichter, viele herausragende, bewegende mitunter auch radikale Filme zu sehen. Solche, die das Medium um neumodische Facetten erweitern, sich aber nicht anbiedern. Solche, die Probleme ansprechen, ohne sich zum reinen Fingerzeig hinreißen zu lassen. Und solche, die uns neue Perspektiven auf Gesellschaft und Politik eröffnen, die, ganz generisch, zum Nachdenken anregen. Wo uns sonst Einblicke verwehrt werden, hält die Kamera drauf. Und damit euch nichts entgeht, bekommt ihr alle wichtigen Filme 2022 in unserem Kino-Rückblick.


Kino-Rückblick 2022: Gangubai Kathiuwadi

“Gangubai Kathiawadi” von Sanjay Leela Bhansadi. Foto: Paramount

BOLLYWOOD Superstar Alia Bhatt spielt in „Gangubai Kathiawadi“ eine junge Frau, die in ein Bordell in Mumbai verkauft wird, und dort allmählich eine gründliche Emanzipation hinlegt. Sie übernimmt nicht nur den Betrieb, sondern gleich auch das ganze Viertel, und wird – allerdings braucht es dafür ein Bündnis mit dem wirklich mächtigen, männlichen Paten in der Stadt – schließlich fast so etwas wie eine Nationalheilige, mit einer besonderen Mission: sie kämpft für die Legalisierung der Prostitution.

Die ganze Geschichte wird in Bollywood-Manier mit Singen und Tanzen aufgelockert, zielt aber deutlich auf ein großes, politisch relevantes Epos, das sich sogar an Richard Attenboroughs heute ohnehin schon ziemlich altbacken wirkendem „Gandhi“ messen kann. Packendes, populäres Kino! Bert Rebhandl


JGA. Jasmin. Gina. Anna.

“JGA. Jasmin, Gina, Anna” von Alireza Golafshan. Foto: Leonine

KOMÖDIE Drei junge Frauen landen als Überbleibsel eines missglückten Junggesellenabschieds auf Ibiza und erleben dort allerlei Peinlichkeiten. Das klingt stark nach Formelkino und amerikanischen Vorbildern, wird von Alireza Golafshan aber sehr klug und mit exzellentem Gespür für Figuren und Situationen zu einer originellen deutschen Komödie entwickelt. Bert Rebhandl.


Parallele Mütter

“Parallele Mütter” von Pedro Almodóvar. Foto: Studiocanal

DRAMA Die Babys zweier Mütter werden auf der Entbindungsstation vertauscht, was eine unabsehbare Menge an emotionalen Verwicklungen nach sich zieht. Mit „Parallele Mütter“, einem Drama um das Thema Verwandtschaft, – um die genetische ebenso wie um die Vorzüge der Wahlverwandtschaft –, ist der spanische Regisseur Pedro Almodóvar ganz auf der Höhe der Zeit. Ironie, Hysterie und Karikatur seiner frühen Filme sind dabei einem anrührend tiefen Verständnis für menschliche Beziehungen gewichen. Lars Penning


The Innocents

“The Innocents” von Eskil Vogt. Foto: Capelight

HORROR Ein Hochhauskomplex am Waldrand in der Hitze des Sommers: gerade mit ihrer Familie hierher gezogen, trifft die neunjährige Ida den gleichaltrigen Ben, der übernatürliche Fähigkeiten, aber auch eine destruktive Ader hat: er kann nicht nur Gegenstände bewegen, sondern auch andere Menschen so manipulieren, so dass sie Dinge tun, die sie sonst nicht tun würden – was mehrfach tödlich endet. Mit Aisha stößt ein weiteres Kind mit übernatürlichen Gaben zu ihnen, sie kann ohne Worte mit Idas großer Schwester Anna kommunizieren, die an Autismus leidet. Die Gemeinschaft scheint ihre Kräfte zu stärken, aber auch die Destruktivität von Ben.

Das Fehlen von Empathie, eines erst noch zu entwickelnden moralischen Kompasses bei einem der Kinder macht das Ansehen dieses in gemächlichem Tempo erzählten Films manchmal zur Qual, er löst Beklemmung aus und hinterlässt ein Gefühl von Hilflosigkeit, gerade weil er keine Erklärungen bietet. Daran ändert auch das finale Duell zwischen Gut und Böse nichts. Frank Arnold


Nope

„Nope“ von Jordan Peele. Foto: Universal

SCIENCE-FICTION-HORROR Seltsame Erscheinungen am Himmel bestärken ein schwarzes Geschwisterpaar, das in Hollywoodnähe eine Ranch mit Filmpferden betreibt, in der Annahme, dass sie es mit Außerirdischen zu tun haben. Mit seinem als als Sommer-Blockbuster tauglichen Film setzt Regisseur und Autor Jordan Peele („Get Out“) seine originellen Genrevariationen fort. Frank Arnold


Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?

Berlinale 2021: Ani Karseladze im Film "Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen". Foto: Faraz Fesharaki/DFFB
Ani Karseladze im Film „Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?“. Foto: Faraz Fesharaki/DFFB

Verwünschungen sind etwas aus einer anderen Zeit. Wenn das stimmt, dann ist aber auch der Film „Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?“ von Alexandre Koberidze aus einer anderen Zeit. Nicht unbedingt aus einer besseren, denn es gab niemals bessere Zeiten, die nicht auf eine andere Weise auch furchtbar gewesen wären.

Koberidze erzählt von einer verwunschenen Liebesgeschichte in der Stadt Kutaisi in einem Jahr in einer nicht genau bestimmten Zeit, in einem Sommer, in dem eine Fußballweltmeisterschaft stattfindet. Lisa und Giorgi sind in einem Cafe verabredet, nachdem sie einander zufällig über den Weg gelaufen sind. In der Nacht vor diesem Date aber geschieht etwas Rätselhaftes: beide wachen in anderer Gestalt auf, und erkennen zuerst sich selbst im Spiegel nicht wieder, und danach natürlich auch einander nicht. Dass sie trotzdem schließlich zusammenfinden, versteht sich jedoch von selbst, denn Koberidze weiß sehr genau, was in Erzählungen warum und mit welchen Logiken passiert und was er dem Zufall überlassen kann.

„Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?“ ist überreich an Ideen und Intelligenz, die Musik verdient eine eigene Fanfare. Es ist keineswegs übertrieben, zu sagen: das Kino hat eine große, neue Stimme.


Das Ereignis

Anamaria Vartolomei in “Das Ereignis” von Audrey Diwan. Foto: Prokino

DRAMA Anne, 23, ist entsetzt als sie ihre Schwangerschaft entdeckt. Ihren Eltern, die so stolz sind auf ihre studierende Tochter, kann sie sich nicht anvertrauen; sie würden ihr doch nur zum Abbruch des Studiums raten. Der Abbruch der Schwangerschaft wiederum ist undenkbar für den Gynäkologen, den Anne aufsucht. So undenkbar wie es für ihre Freundinnen ist, Beistand zu leisten, denn nicht nur die Abtreibung ist verboten, auch Komplizenschaft ist von Strafe bedroht. Schließlich kennt dann aber doch noch Jemand Jemanden, der/die Jemanden kennt und Anne erhält die Adresse einer Engelmacherin. War der Weg bis dorthin schon schwer, wird es nun richtig bitter.

„Das Ereignis“ beruht auf dem gleichnamigen, 2000 erschienenen, autobiografischen Bericht der französischen Schriftstellerin Annie Ernaux; Audrey Diwan hat ihn als gradliniges, dramatisches Werk adaptiert, in dem Nüchternheit und tragödische Wucht beeindruckend mühelos ineinander fließen. Was an „Das Ereignis“ mit am Schwersten zu ertragen ist, ist das Alleingelassensein der Hauptfigur, ist die Tatsache, dass da eine junge Frau für ihr Begehren und ihre Lust auf grausame Weise abgestraft wird. Anne, wie Anamaria Vartolomei sie gestaltet, biedert sich nicht an und sie heischt auch kein Mitleid. Sie kämpft um ihre Zukunft und ihr Glück. Sie kämpft um ihr Recht. Bei den Filmfestspielen in Venedig im vergangenen Jahr wurde „Das Ereignis“ mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Alexandra Seitz


„Grand Jeté“: Überraschend und verstörend

„Grand Jeté“ von Isabelle Stever. Foto: Little Dream Pictures

Ballett ist eine grausame Kunst. Wer auf Zehenspitzen tanzt, wirkt federleicht, aber das Gewicht hinterlässt trotzdem seine Spuren, in den Füßen, in den Gelenken, in einem Körper, der vor Disziplin irgendwann zu erstarren droht. Nadja, die zentrale Figur in Isabelle Stevers Film „Grand Jeté“, ist von dieser Phase noch ein Stück weit entfernt. Sie tanzt nicht mehr aktiv, aber sie unterrichtet, und sie hat von der jahrzehntelangen Arbeit an ihrer Haltung immer noch so viel Kraft, dass sie einschüchternd auf andere Menschen wirkt. Nadja ist nicht einsam, aber sie ist vor allem für sich.

Man fragt sich, wer ihr vielleicht nahekommen könnte, wer ihre innere wie äußere Distanz überwinden könnte. „Grand Jeté“ gibt darauf eine überraschende, auch verstörende Antwort. Im Ballett bezeichnet dieser Begriff einen „großen Sprung“, man hebt auf einem Bein ab, und landet auf dem anderen, muss dort die Energie, die in den Sprung geht, auch wieder abfedern.

Für Nadja wird die Begegnung mit ihrem Sohn Mario zu einem solchen großen Sprung, bei dem im Idealfall die Momente in der Luft wie eine Ewigkeit wirken, wie eine Zeit nach eigenem Gesetz. Mario hat sein ganzes Leben bei der Großmutter verbracht, er kennt Nadja kaum, nun ist sie plötzlich da, bei einem Geburtstagsfest, und ohne viele Umschweife kommen Mutter und Sohn einander näher. Wenn eine Julia Ducournau für ihren „Titane“ gefeiert wird, dann müsste „Grand Jeté“ konsequenterweise ähnliche Begeisterung auslösen. Für die Regisseurin geht es um ein „Zusammenkommen in einem poetischen Raum“. Es ist ein Raum, der dem deutschen Kino neue Dimensionen öffnet.


Sonne

„Sonne“ von Kurdwin Ayub. Foto: Neue Visionen

DRAMA Drei junge Wienerinnen blödeln herum. Die Kamera ist immer dabei, ein Hidschab ist auch zur Hand, von R.E.M. hören sie den Song „Losing My Religion“. Dass sie dazu twerken, kommt schließlich nicht in das Video, das sie von ihren Späßen posten. Aber das Kopftuch. Pop mit Burka, so könnte man zuspitzen, was Yesmin, Nati und Bella da gemacht haben. Plötzlich sind sie ein bisschen prominent, und bald werden sie auf einer Hochzeit, auf der viele fromme Muslime zu Gast sind, gebeten, den Song noch einmal zu singen. Yesmins Vater ist ganz begeistert von den drei „Popstars“, er schwingt sich zu ihrem „Manager“ auf. Währenddessen steigt aber die Spannung zwischen den drei Girls. Vor allem Yesmin, die anfangs das Kopftuch noch ganz normal im Alltag trägt, macht sich viele Gedanken, auch das Verhältnis zu ihrem Bruder, einem kleinen Macho, macht ihr Kopfzerbrechen.

Im Februar hatte „Sonne“ von Kurdwin Ayub in der Sektion Encounters auf der Berlinale Weltpremiere. Wer das Glück hatte, den Film auf einer großen Leinwand zum Beispiel im Cubix zu sehen, erlebte ein Spektakel: vielleicht der erste TikTok-Film, mit zum Teil hochformatigen Handybildern zwischen normalen Kinobildern. Ayub hat sich ihre Methode mit dem Dokumentarfilm „Paradies Paradies“ erarbeitet, in dem sie ihren Vater in die kurdische Heimat im Irak begleitete. Ihre Eltern spielen nun auch in „Sonne“ mit, dieses Mal in einem fiktionalen Erzählfilm, der aber zutiefst von der Unmittelbarkeit geprägt, die auf den sozialen Medien gesucht wird – und die Kurdwin Ayub sehr klug in ein neues Direct Cinema verwandelt. Bert Rebhandl


The Menu

„The Menu“ von Mark Mylod. Foto: Disney

SCHWARZE KOMÖDIE Der Chefkoch Slowik (Ralph Fiennes) himself hat geladen: ein exquisites Dinner auf einer winzigen Insel im legendären Restaurant Hawthorn. Der Zuschauer betritt das Eiland zusammen mit Tyler (Nicholas Hoult) und dessen Begleitung Margot (Anya Taylor-Joy). Die ist für eine andere Frau eingesprungen und steht somit nicht auf der Einladungsliste Slowiks. Was sich noch als problematisch herausstellen wird, schließlich hat der Gourmetkoch seine Gäste exakt ausgesucht. Als da sind: eine arrogante Restaurantkritikerin nebst devoter Begleitung, drei üble Typen, die in der High-Tech-Branche Geld scheffeln, ein reiches älteres Paar, das im Grunde hier nur teilnimmt, weil es sich das leisten kann, und ein abgehalfterter Schauspieler nebst Begleiterin. Nicht zu vergessen Tyler, ein mehr als leidenschaftlicher Anhänger von gutem Essen, Foodie genannt. Und das Menu mit all seinen Extravaganzen, das hat es wirklich in sich und birgt jede Menge Überraschungen.

Der als Serienregisseur („Game of Thrones”, „Shameless”) bekannt gewordene Mark Mylod lädt die exklusive Szenerie von Beginn an mit einer gewissen Spannung auf. Man spürt: Hier auf dieser Insel, an diesem Abend, kann wirklich alles passieren. Und der Gourmetkoch mit seinen Monologen vor den einzelnen Gängen heizt diese Stimmung noch an. Und so entwickelt sich „The Menu“ mit gnadenloser Konsequenz zu einer schwarzhumorigen Satire, bei der die zu verköstigende Klientel ebenso ihr Fett abkriegt wie der seit Jahren anhaltende Food-Hype. Und mittendrin: ein Koch, der für seine Sache bedingungslos brennt. Ralph Fiennes spielt ihn vielschichtig und ganz und gar nicht als nur irren Perfektionisten. Martin Schwarz


Maixabel – Eine Geschichte von Liebe, Zorn und Hoffnung

„Maixabel“ von Iciar Bollain. Foto: Piffl

DRAMA Es ist eine Hinrichtung, zwei Schüsse in den Hinterkopf eines Mannes, der mit einem anderen Mann in einem Lokal sitzt. Maixabel Lasa, die Ehefrau von Juan Mari Jáuregui, früherer sozialistischer Zivilgouverneur einer baskischen Provinz, hat mit so etwas immer rechnen müssen. Schon ihre Schwester hat ihren Ehemann auf dieselbe Weise verloren. Für ihre halbwüchsige Tochter María dagegen kommt das Ereignis aus dem Nichts.

Wie geht man mit Trauer und Verlust um? Und was soll man machen, wenn elf Jahre später im Rahmen einer öffentlichen Initiative zwei der drei Täter von damals um Verzeihung bitten wollen? Keine leichte Entscheidung für Maixabel, die ihr Engagement damals nicht aufgegeben hat. In einer Initiative setzt sie sich inzwischen für die Opfer des Terrors ein, gegen staatlichen Widerstand nicht nur für die Opfer der ETA, sondern auch für die, die Opfer staatlicher Vergeltungsmaßnahmen wurden.

Ein Film, viele Perspektiven

Vom Attentat im Jahre 2000, mit dem der Film beginnt, bis zum Zusammenkommen am Grab von Juan Mari Jáuregui, mit dem der Film endet, wird der Weg Maixabels verfolgt, ihre große Kraft gezeigt. Aber auch die Vorbehalte ihrer Tochter Maria, die inzwischen selbst ein Kind hat, was Maixabel als Zeichen dafür nimmt, dass der Tod ihres Vaters sie nicht kaputt gemacht hat. Trotzdem sind die Schatten der Vergangenheit noch immer lebendig, so verbietet Maria es ihrer Mutter, am Abend alleine auf die Straße zu gehen, nachdem sie ihren Leibwächter schon in den Feierabend geschickt hat.

Genauso zeigt der Film aber auch die Gegenseite, die Loslösung zuerst von Luis, dann die langsamere von Ibon von der ETA (die erst 2011 den bewaffneten Kampf aufgab), als einen schweren Pfad der Erkenntnis, der im Gespräch mit Maixabel ebenso sichtbar wird wie das, was sie einst dazu brachte, sich der Organisation anzuschließen. Ein Film mit klar umrissenen, auch widersprüchlichen Figuren, der vorrangig auf die Kraft des Dialogs setzt, aber auch mit einigen wortlosen Sequenzen (etwa wenn Ibon mit dem Auto die einstigen Tatorte abfährt) punktet. Ein Film, dessen Darsteller auch ohne große Gesten überzeugen, ein Film, der tief berührt, gerade weil er es nicht nötig hat, Gefühle auszustellen.  Frank Arnold


EO

„Eo“ von Jerzy Skolimowski. Foto: Rapid Eye Movies

FILMKUNST Gute Absichten haben nicht immer gute Wirkungen, das führen schon die ersten Szenen aus Jerzy Skolimowskis neuem Film vor Augen. Der graue Esel mit dem lautmalerischen und titelgebenden Namen EO lebt zwar nicht das artgerechteste Zirkusleben, aber eines, in dem er von der Artistin Kasandra umsorgt und geliebt wird. Dieser einzigen Bezugsperson wird EO von Tierschützern entrissen, und mit der „Befreiung“ aus dem Zirkus tritt der Esel eine Odyssee durch Europa an, mit verschiedensten Begegnungen mit Menschen. Von einem Bauernhof reißt er aus, landet auf einem Gestüt, wird in einer polnischen Kleinstadt erst zum Fußballmaskottchen und dann von Hooligans zusammengeschlagen. Er entgeht einem Tiertransport auf dem Weg zum Schlachthof, nur um sich als Packesel auf einer Pelztierfarm inmitten von zu Tode geängstigten Füchsen wiederzufinden. Schließlich wird er von einem jungen italienischen Priester auf der Straße aufgegabelt. Und seine Odyssee ist noch nicht vorbei.

Jerzy Skolimowski hat „EO“ als Hommage an „Au hasard Balthazar“ gedreht, doch anders als in dem Klassiker von Robert Bresson aus dem Jahr 1966 gibt es in „EO“ keine menschlichen Protagonisten, die eine Geschichte mittragen. Sie sind alle nur Nebendarsteller, die unvermittelt in das Leben des Esels eintreten und ebenso wieder daraus verschwinden. Einen Erzählstrang gibt es somit nicht wirklich, auch geredet wird nicht viel. Diese fehlende Narration wird aber kompensiert durch den beeindruckend experimentellen Einsatz von Bild und Ton; allein wegen der überwältigenden Musik und den oft surrealen, epileptischen Bildern und Kameraeinstellungen gehört „EO“ auf die große Leinwand. Paula Schöber


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Die Filmstarts vom 22. Dezember 2022 findet ihr hier. Nicht in der Liste, trotzdem spannend: das #metoo-Drama “She Said” von Maria Schrader. Wir haben mit der Oscar-Kandidatin gesprochen. Berlin ist Serien-Hauptstadt – wir erinnern an 12 Klassiker, die hier spielen. Das immer tagesaktuelle Kinoprogramm haben wir hier, und auch alles Weitere zu Film und Kino in Berlin. Weiter geht’s mit dem Kinojahr 2023: Die Favoriten der Filmredaktion.

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