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Filmfestivals 2024 in Berlin: Von Independent bis Berlinale

In Berlin ist jeder Tag ein (Film-)Fest. Über das ganze Jahr verteilt finden hier die verschiedensten Filmfestivals mit den unterschiedlichsten Themen statt. Wir haben den Überblick, von den ganz großen Filmfestspielen bis zu kleinen Specials zu Nischenthemen – und der ein oder andere Ausflug zu einem Filmfestival in Brandenburg ist auch dabei.


Unknown Pleasures: American Independent Film Fest #14

Vielversprechende Newcomerin: Talia Ryder in „The Sweet East“ von Sean Price Williams. Foto: Arsenal

Dass das Filmfestivaljahr in Berlin am 1. Januar in Amerika beginnt, ist mittlerweile eine liebgewordene Tradition. „Unknown Pleasures“ heißt die Schau, gewidmet ist sie dem unabhängigen Kino aus den USA. Eröffnet wird dieses Jahr mit „Gasoline Rainbow“ von den Brüdern Ross, einem Porträt einer Gruppe junger Leute aus Oregon. Und danach geht es Schlag auf Schlag mit spannenden Entdeckungen: „The Sweet East“ (Bild) von Sean Price Williams ist einer der Höhepunkte, eine traumwandlerisch-komische Geschichte einer jungen Frau, die auf Klassenfahrt in Washington ein wenig vom Weg abkommt, bei einem seltsamen Junggesellen unterschlüpft, bevor dann die Überraschungen immer wilder werden. Talia Ryder ist eine Riesenentdeckung. Wie auch Joanna Arnow, die selbst die Hauptrolle in ihrem Film „The Feeling That the Time For Doing Something Has Passed“. Ann ist eine Sub, eine devote Frau, die sich immer neue Verhältnisse mit Männern sucht (oder sich für solche Verhältnisse finden lässt), in denen ihre Lust maximal eine Nebensache ist. Was Arnow mit dem Genre der Komödie macht, wird noch Generationen von Theoretikern beschäftigen. Irgendetwas höchst Befremdliches in jedem Fall. Zu „Unknown Pleasures“ gehört auch eine Retrospektive, in diesem Fall tauchen hier Filme auf, die individuell (zum Beispiel von Archivaren wie Ross Lipman, erst neulich bei Docuarts zu Gast) wiederentdeckt wurden. So findet nun auch David Schickeles „Bushman“ nach Berlin, der vergangenen Sommer in Bologna bei Il Cinema Ritrovato für Furore sorgte.

  • Unknown Pleasures 1. bis 30. Januar, Arsenal, Tiergarten, Tickets ca. 9 €, Programm und weitere Infos hier

Best of Sweden – Swedish Filmfestival

„Triangle of Sadness“ von Ruben Östlund. Foto: Coproduction Office

Letztes Jahr im Januar widmete das Babylon Mitte dem dänischen Film ein Festival, dieses Jahr wird das filmische Werk des Nachbarlandes Schweden geehrt. Das Festival „Best of Sweden“ zeigt erstmals in Deutschland das filmische Gesamtwerk des provokanten Regisseurs Ruben Östlund, der 2022 mit seinem neuesten Schocker „Triangle of Sadness“ in Cannes die Goldene Palme abräumte. Regie-Legende Ingmar Bergmann wird auch nicht fehlen, und sogar alte Kinderfilmklassiker wie Pippi Langstrumpf gibt es zu sehen. Insgesamt zeigt das Babylon rund 60 Produktionen aus 100 Jahren schwedischer Filmgeschichte.

  • Swedish Filmfestival 4.-31. Januar, Kino Babylon, Mitte, Tickets ca. 9€, Programm und weitere Infos hier

Retakes & Revisions im Sinema Transtopia

Am 13. Januar feiert das Sinema Transtopia einjähriges Bestehen und zeigt aus diesem Anlass im Januar die Highlights des letzten Jahres. Unter dem Motto „New reflections on past programming“ werden einzelne Filme ausgewählt und unter neuen Gesichtspunkten betrachtet und diskutiert. Darunter sind viele Filme, die 2023 im Rahmen von Festivals wie dem Afrikamera- oder dem Tibet Film Festival bereits im Sinema Transtopia liefen.

  • Retakes & Revisions 13. bis 31. Januar, Sinema Transtopia, Wedding, Tickets ca. 7 €, Programm und weitere Infos hier

Fantasy Film Fest White Nights

Nicolas Cage verfolgt in „Dream Scenario“ Millionen Menschen in deren Träumen. Foto: DCM

Nach dem Festival ist vor dem Festival: Vier Monate nach dem Fantasy Film Fest gibt es einen zweitägigen Nachschlag. Mit im Programm sind drei verlässliche Größen: Quentin Dupieux mit „Daaaaaali!“, bizarr (und starbesetzt mit Anais Demoustier, Edouard Baer; Alan Chabat und Romain Duris) wie immer (noch ohne Verleih), Nicolas Cage in „Dream Scenario“, mehr oder diesmal weniger durchgeknallt? (Kinostart im März), schließlich Ole Bornedals dritter „Nightwatch“-Film „Demons Are Forever“.

  • Fantasy Film Fest White Nights 27. & 28. Januar, Zoo Palast, Charlottenburg, Tickets ca. 12 €, Programm und weitere Infos hier

Dokumentarfilm-Festival Kodex

Kodex gab es schon einmal 2020. Dann kam Corona, damit eine Pause, nun geht es wieder los. Das Dokumentarfilm-Festival wird von den gemeinnützigen Vereinen Zeegotoh in Berlin und Répliques in Strasbourg getragen und setzt sich das Ziel, mit außergewöhnlichen filmischen Mitteln Geschichten spürbar an das Publikum zu bringen. So die Selbstdefinition. Das Programm des Filmfestivals, das in drei Kinos gezeigt wird, kann sich absolut sehen lassen: „Geographies of Solitude“ fängt die raue Schönheit der Natur auf einer kleinen kanadischen Insel ein, „Einhundertvier“ dokumentiert in Echtzeit die Rettung von 104 seebrüchigen Geflüchteten im Mittelmeer und „In the Rearview“ begleitet Ukrainer in einem Van auf der Flucht vor der russischen Invasion. Engagement für die Überwindung von Diskriminierungen und Ungerechtigkeiten haben alle ausgewählten Filme gemeinsam.

  • Kodex In den Kinos b-ware! Ladenkino, Rollberg, Kino Krokodil und Moviemento, 4. bis 10. Februar, online

Berlinale – 74. Internationale Filmfestspiele Berlin

Die Verleihung des goldenen und silbernen Bären ist wie jedes Jahr sehr spannend bei der Berlinale. Foto: Imago/Eventpress/Golejewski

Die Internationalen Filmfestspiele Berlin (kurz: Berlinale) gehören zur A-Klasse der Filmfestspiele und sind weltweit eine der bedeutendsten Ereignisse der Filmbranche. Es werden bis zu 400 Filme aus den verschiedensten Sparten und Genres gezeigt. Jedes Jahr werden rund 300.000 Tickets an das Publikum verkauft. Es werden insgesamt acht Preise verliehen, darunter der Goldene Bär für den besten Film und der Silberne Bär für die beste Darstellerin oder den besten Darsteller. Alles, was während der Berlinale wichtig ist, lest ihr in unserer Rubrik.

  • Berlinale 15.-25. Februar, Tickets 10-15 Euro, Kplus Filme: ab 5 Euro, Programm wird bis zum 6. Februar bekannt gegeben, allgemeine Infos hier.

Noch mehr Berlin erleben

Auch wenn gerade mal kein Filmfestival ist: Im Kino läuft immer etwas Gutes. Hier ist das Programm. Mehr aus der Filmwelt lest ihr in unserer Kino-Rubrik. Ihr wollt zu guter Musik tanzen? Hier findet ihr die Konzerte der Woche. Soll es bei euch etwas ruhiger zugehen findet ihr hier die aktuellen Ausstellungen in Berlin. Um immer gut über das kulturelle Leben in Berlin informiert zu sein lohnt es sich, unseren wöchentlichen tipBerlin-Newsletter zu abonnieren.

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