Seit dem sensationellen Erfolg des Pionierwerks „The Blair Witch Project“ (1999) wird immer wieder versucht, mit formal ähnlich gestalteten, preiswert produzierten „Found Footage Movies“ abzukassieren. Dieser für eine Handvoll Dollar mit vier Jugendlichen in einem Schultheater gedrehte kindische Kinospuk spielte in den USA bereits über 20 Millionen ein. Dabei ist das einfallsarme, wenig originelle Handlungsgeschehen, bei dem Schüler als Strafe für einen bösen Streich mit Galgenstricken stranguliert werden, gerade mal für einen Kurzfilm gut. Auf 81 Minuten gestreckt wird es zu Geduldsprobe. Die Szenen gleichen sich, die wirren Wackelaufnahmen, Bildstörungen und das Flackerlicht wirken enervierend. Wer bis zum Schluss durchhält, wird mit einer unplausiblen personifizierten Darstellung des Bösen entlassen.
Text: Ralph Umard
Foto: 2015 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC. / Courtesy of Warner Bros. Pictures
Orte und Zeiten: „The Gallows“ im Kino in Berlin
The Gallows, USA 2015; Regie: Chris Lofinh, Travis Cluff; Darsteller: Reese ?Mishler (Reese Houser), Pfeifer Brown (Pfeifer Ross), Ryan Shoos (Ryan Shoos); 81 Minuten
Kinostart: Do, 27. August 2015