Animationsfilm In einem Internetcafé im Süden Chinas sitzt Xiao Zhang und schreibt eine Chat-Nachricht an seine Freundin Yanzi. Er möchte mit ihr nach Korea, um eine Schönheitsoperation korrigieren zu lassen. Ihretwegen hat Xiao Zhang dem Patenonkel Liu Geld entwendet. Nun sind viele Leute hinter dieser Tasche mit einer Million Yuán her. Und Xiao Zhang war auch noch so dumm, sich aus dem Chat nicht abzumelden – so kann man ihn leicht bis in das Hotel am Bahnhof verfolgen.
Die Orte in diesem Animationsfilm haben alle eine exquisit heruntergekommene Qualität, wie es sich gehört für eine Geschichte, in der niemand so richtig als positive Identifikationsfigur taugt.
Das chinesische Kino ist reich an schonungslosen Schilderungen der Schattenseiten des Wirtschaftsbooms. Der Film steht in dieser Tradition, wobei durch die besondere Form eines Zeichentrickfilms eine neue Qualität hinzukommt. Denn die klaren Linien und die schönen Farben des Films rücken die Figuren gleichsam in ein anderes Licht, sodass die koketten Anspielungen auf Kunstgeschichte und Religion prächtig in eine kunsthistorische Gegenwart gehoben werden, die reine Popkultur ist.
Hao jile (OT), CHI 2017, 77 Min., R: Jian Lu, Start: 7.2.