Einsam im All: Ambitionierte Arthouse-Science-Fiction
Monte (Robert Pattinson) verbringt Zeit mit seiner kleinen Tochter Willow. Sie ist der einzige menschliche Umgang, den er noch pflegt, nachdem alle Besatzungsmitglieder dieser Raummission verendet sind. Sie waren Kriminelle, denen man das tückische Angebot unterbreitet hat, für die Wissenschaft zu arbeiten, anstelle ihr Strafmaß abzusitzen. Ihr Auftrag: Finde ein schwarzes Loch!
Claire Denis’ neuer Film lässt an eine wahnsinnige, galaktische Version von Big Brother denken. Die Zeitebenen verrutschen immer wieder etwas, es gibt einen künstlichen Garten und eine seltsame Spielkammer, in der sich auf einem mit einem Metalldildo versehenen Stuhl reiten lässt. Auf ihm findet sich Reproduktionswissenschaftlerin Dibs (Juliette Binoche) gerne ein. Sie soll dafür sorgen, dass auf dem Flug durch das Nichts auch neues menschliches Leben entsteht.
„High Life“ ist der erste englischsprachige Film von Claire Denis. Für die einen eine Analogie auf die Einsamkeit der Spezies Mensch (in sich selbst, aber auch innerhalb eines toten Universums); für die anderen blasierte Kryptik. Allein herauszufinden, auf welcher Seite man sich wiederfindet, lohnt den Besuch dieser nicht gerade sympathischen Crew.
High Life D/F/GB/PL 2018, 110 Min., Science Fiction R: Claire Denis, D: Robert Pattinson, Juliette Binoche, André Benjamin, Lars Eidinger, Start: 30.5.