Weihnachten, ein Fest der Liebe? Nicht für das verkrachte Freundespaar, das schwule Hochzeitspaar oder die beiden Ehepaare in diesem klischeereichen Film, der weder als Promi-Parodie, als Mediensatire, als Beziehungskomödie oder als humorvolle Reflexion über den (Un-) Sinn des alljährlichen Weihnachtsrummels und den damit verbundnen kollektiven Konsumrausch funktioniert. Die Handlung verlagert sich wechselweise auf die Konflikten der vier Paare, die sich drei Tage vor Heiligabend hier und da begegnen, und kulminiert in einem rührseligen Happy-End. Zwischendurch ist ein mit krassem Overacting dargestellter rotnasiger Fernsehregisseur im Studio zu sehen, der einen griesgrämigen alten Mann als TV-Weihnachtsmann auserkoren hat. Man betrachtet das mal klamaukige, mal tragische Geschehen mit einer Mischung aus Desinteresse und Konsternation, bemerkenswert gut ist nur der Soundtrack.
Text: Ralph Umard
Foto: Anne Wilk / Henning Ferber Filmproduktion / Universal
Orte und Zeiten: „Alles ist Liebe“ im Kino in Berlin
Alles ist Liebe, Deutschland 2014; Regie: Markus Goller; Darsteller: Nora Tschirner (Kiki), Tom Beck (Jan), Heike Makatsch (Clara); 120 Min.;
Kinostart: Do, 04. Dezember 2014