Der Regisseur Niko von Glasow präsentiert sich selbst als übergriffiger Despot, der seine Darsteller an die Grenzen ihrer psychischen Belastbarkeit treibt. Mit einer Gruppe von 14 Schauspielern mit und ohne Behinderung, Laien und Profis, erarbeitet er ein Theaterstück über eine Talentshow, in der diejenigen auf die Einlösung des medialen Aufmerksamkeitsversprechens beharren, bei denen alle immer ganz schnell wegschauen. Der Film dokumentiert, wie sich die Probenarbeit entwickelt: vom emotionalen Schaukampf zur kollektiven Selbstbefreiung im Spiel – mit den eigenen Ängsten, mit den gegenseitigen Vorurteilen, mit den Erwartungen des Zuschauers.
Text: Stella Donata Haag
Foto: Werner Meyer / 2012 Palladio Film
tip-Bewertung: Sehenswert
Orte und Zeiten: „Alles wird gut“ im Kino in Berlin
Alles wird gut, Deutschland 2012; Regie: Niko von Glasow; 96 Minuten; FSK 0
Kinostart: 1. November