Erste Liebe, erster Sex, Rebellion gegen die Eltern – wie alle anderen Teenager bleibt auch der fünfzehnjährige Donald (Thomas Brodie-Sangster) nicht von all den Konflikten und Herausforderungen des Erwachsenwerdens verschont. Eine Aussicht darauf, eines Tages auch mal erwachsen sein zu können, besteht allerdings kaum. Donald hat Leukämie. Er zieht sich zurück und kanalisiert seine Ängste und Emotionen ins Zeichnen von Comics. Nachdem seine Mutter nicht mehr zu ihrem Sohn durchdringt, schaffen es der Psychologe Dr. Adrian King (Andy Serkis) und die neue Mitschülerin Shelly, dass sich Donald langsam öffnet.
Obwohl Regisseur Ian Fitzgibbon auch wiederholt auf das Standardrepertoire von Krebs- und Teen-Filmen zurückgreift, kommt „Am Ende eines viel zu kurzen Tages“ doch immer wieder ein bisschen anders daher. Während wiederholt Animationssequenzen aus Donalds grimmiger Gedankenwelt aufstören, verbindet der toll gespielte Film nicht nur auf angenehm angeraute Weise Teenager-Liebe, Adoleszenz und Krankheitsgeschichte. Er jubelt einem auch mit Fingerspitzengefühl seine eigentlich ziemlich strapazierte Leb-den-Moment-Botschaft unter.
Text: Sascha Rettig
Foto: Allen Kiely / Bavaria Pictures
tip-Bewertung: Annehmbar
Orte und Zeiten: „Am Ende eines viel zu kurzen Tages“ im Kino in Berlin
Am Ende eines viel zu kurzen Tages (Death of a Superhero), Deutschland/Irland 2011; Regie: Ian Fitzgibbon; Darsteller: Andy Serkis (Dr. Adrian King), Thomas Brodie-Sangster (Donald Clarke), Aisling Loftus (Shelly); 97 Minuten; FSK 12
Kinostart: 30. August