Gehänselt von den Mitschülern, ohne Lebensfreude oder Freunde, entschließt sich der 16-jährige, leicht autistisch wirkende Mike, Abschied von der schnöden Welt zu nehmen. Der Selbstmordversuch geht schief, doch kurz darauf wird ein bösartiger Gehirntumor bei ihm diagnostiziert, und Mike zimmert in glückseliger Erwartung des nahenden Krebstodes schon mal einen Sarg. Völlig unerwartet verspürt der verklemmte Junge erstmals Liebesgefühle – lohnt sich das Leben vielleicht doch? Dank der einfallsreichen szenischen Gestaltung, teilweise drolliger Dialoge und Situationskomik kommt trotz des suizidären Sujets selten Trübsinn und nie Langeweile auf. Für Abwechslung sorgt auch der eklektische Soundtrack, ein Mix aus Klassik, Jazz und Folk. Letztendlich zeugt die skurril-romantische Tragikomödie von der Macht des Zufalls und der Sinnlosigkeit, das eigene Dasein mit Blick auf die Zukunft zu planen.
Text: Ralph Umard
Foto: Majestic
Orte und Zeiten: „Coconut Hero“ im Kino in Berlin
Coconut Hero, Deutschland/Kanada 2015; Regie: Florian Cossen; Darsteller: Alex Ozerov (Mike), Bea Santos (Miranda), Krista Bridges (Cynthia); 97 Minuten
Kinostart: Do, 13. August 2015