Kate leidet an ALS, einer degenerativen Erkrankung des motorischen Nervensystems. Bec leidet an chaotischem Lebensstil und allgemeiner Planlosigkeit. „Das Glück an meiner Seite“ von George C. Wolfe nach dem Bestseller-Roman von Michelle Wildgen leidet an zahlreichen Klischees. Das ist bedauerlich. Denn freilich sieht man Hilary Swank immer gerne beim Spielen zu. Und die Geschichte von Kate und Bec, der Todkranken und ihrer Pflegerin, die schließlich ihre Freundin wird, ist berührend. Doch die emotionale Dramatik, die in der gegenläufig parallelen Entwicklung der beiden Frauen liegt – Kate verliert allmählich die Kontrolle über ihr Leben, während Bec eben diese ebenso allmählich erst erlangt –, wird platt gebügelt von einer allzu vorhersehbaren Dramaturgie. Nicht minder verstimmt der unverholene Einsatz von Manipulationsstrategien zum Zwecke der Erbauung des Publikums. Schöner Leiden in Schöner-Wohnen-Interieurs? Ernsthaft?
Text: Alexandra Seitz
Foto: Alan Markfield / Koch Media
Orte und Zeiten: „Das Glück an meiner Seite“ im Kino in Berlin
Das Glück an meiner Seite (You’re Not You), USA 2014; Regie: George C. Wolfe; Darsteller: Hilary Swank (Kate), Emmy Rossum (Bec), Josh Duhamel (Evan); 102 Minuten
Kinostart: 16. April 2015