Als Laura konsequent die Chemotherapie abbricht, kehrt sie zu ihren Eltern zurück. In Eigenregie will sie sterben, und alle sollen dabei sein – ob sie wollen oder nicht.
Schon der Filmtitel suggeriert, dass Regisseur Ben Verbong („Das Sams“, „Herr Bello“) wenig Rücksicht auf jene nimmt, die den Tod gern an Kliniken delegieren. Mit Sterbenden umzugehen, wer schreckt davor nicht zurück? Laura verhaftet ihre Familie skrupellos mit ihrem Plan. Keine Klagelieder will sie hören, sondern endlich alle seit Langem schwelenden Animositäten ausräumen und ihre Schwestern ermutigen, mehr für sich selber einzustehen.
In diesem Fahrwasser wird „Ob ihr wollt oder nicht!“ zwangsläufig zur gefühligen Komödie, schade nur, dass sie ihre prominent besetzten Charaktere in Klischeekorsetts zwängt. Verbongs euphorisch angestimmtes Hohelied auf die Familie will zu viel und klingt daher eher wie ein überkonstruierter Kanon.
Text: Cristina Moles Kaupp
tip-Bewertung: Zwiespältig
Ob ihr wollt oder nicht!, Deutschland 2008; Regie: Ben Verbong; Darsteller: Katharina Marie Schubert (Laura), Julia-Maria Köhler (Antonia), Christiane Paul (Susa); Farbe, 110 Minuten
Kinostart: 30. April