„13 Minutes“ lautet der internationale Titel dieses Films – jene Zeitspanne, die Erfolg von Misserfolg trennte. Hätte Adolf Hitler am ?8. November 1939 nach einer Rede den Münchner Bürgerbräukeller nicht wegen einer Schlechtwettermeldung vorzeitig verlassen, so hätte ihn wahrscheinlich eine Bombe getötet.
Der Mann, der diese Bombe baute und zündete, war ein einfacher Handwerker und Musiker namens Johann Georg Elser, dessen Name heute sehr viel weniger bekannt ist als die der Männer vom 20. Juli 1944 – trotz zweier vorheriger filmischer Würdigungen. Anders als Klaus Maria Brandauer vor 25 Jahren in seinem Film „Georg Elser – Einer aus Deutschland“ legt der Film seinen Schwerpunkt nicht auf die Vorbereitung und Durchführung des Attentats, sondern auf Elsers Weg dorthin. Dabei entwirft er das Bild eines durchaus lebenslustigen Menschen, dessen Entwicklung anders verläuft als ?die der meisten Menschen in seinem Dorf, die sich bereitwillig anpassen.
Text: Frank Arnold
Foto: Bernd Schuller
Orte und Zeiten: „Elser“ im Kino in Berlin
Elser, Deutschland 2015; Regie: Oliver Hirschbiegel; ?Darsteller: Christian Friedel (Georg Elser), Katharina Schüttler (Elsa), Burghart Klaußner (Arthur Nebe); 114 Minuten
Kinostart: 09. April 2015