In seinem dritten Spielfilm arbeitet Regisseur Zoltan Paul mit zwei unterschiedlichen ästhetischen Registern. Das eine überzeugendere besteht aus atmosphärischen Bildern eines Brandenburger Seegebiets, in dem die Hauptfigur Rosa, Ende 30, als Fischwirtin und Naturwächterin tätig ist. Die über das Wasser schwebende Kamera registriert dabei Rosas Arbeit vor der beeindruckenden Naturkulisse. Unterlegt von idyllischen Gitarrenklängen schaffen die Bilder einen offenen Echoraum, in dem die Verwicklungen der Beziehungsgeschichte nachhallen, die die Fabel von „Frauensee“ ausmacht. Denn Rosa ist nicht nur Fischerin, sondern auch Geliebte einer viel beschäftigten Berliner Architektin, die ihre Wochenenden im Bungalow am See verbringt. Die prekäre Beziehung der beiden wird jedoch auf die Probe gestellt, als ein junges lesbisches Paar auftaucht und fatale emotional-erotische Verwicklungen provoziert, die zu Konflikten und Verwerfungen bei allen Beteiligten führen. Den improvisierten Beziehungsszenen fehlt es dabei jedoch oft an Fokus und Konzentration.
Text: Michael Baute
Foto: Salzgeber
tip-Bewertung: Annehmbar
Orte und Zeiten: „Frauensee“ im Kino in Berlin
Frauensee, Deutschland 2012; Regie: Zoltan Paul; Darsteller: Nele Rosetz (Roza), Lea Draeger (Evi), Therese Hämer (Kirsten); 86 Minuten; FSK k.?A.
Kinostart: 24. Januar