Todfeindschaft herrscht zwischen den Jugendgangs Mara 18 und Mara Salvatrucha (auch MS-13 genannt). Anfang der 1980er Jahre wurden sie in Los Angeles von salvadorianischen Bürgerkriegsflüchtlingen gegründet. Verhaftete Gangmitglieder deportierte man in ihr Heimatland, wo sie neue Banden bildeten, die heute ganz Mittelamerika in Angst und Schrecken versetzen.
Nüchtern und ohne wertenden Kommentar zeigt der Dokumentarfilmer Christiбn Poveda hautnahe Bilder und Szenen aus dem „verrückten Leben“ von Angehörigen der Mara 18 in San Salvador. Es ist geprägt von Gewalt, Alkohol- und Rauschgiftmissbrauch. Man sieht Killer und ihre Opfer, minderjährige Mütter mit tätowierten Gesichtern, Geburtstagsfeiern und Begräbnisse, drogeninduzierte Euphorie, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Eine Stadt im Ausnahmezustand. Der Ausstieg aus dem Kreislauf von Mord und Vergeltung ist schwer möglich, viele Mareros kommen schon im Teenageralter um, oder sie landen im Gefängnis. Inzwischen gehen auch Todesschwadronen gegen sie vor. Christiбn Poveda starb am 2. September 2009 im Norden von San Salvaldor durch vier Schüsse in den Kopf.
Text: Ralph Umard
tip-Bewertung: Sehenswert
Orte und Zeiten: „La vida loca“ im Kino in Berlin
La vida loca, Frankreich/Spanien/Mexiko 2008; Regie: Christiбn Poveda; 90 Minuten
Kinostart: 21. Januar