Der 24. Juli 2010 im weltweiten Verlauf seiner 24 Stunden gibt die schlichte Dramaturgie von „Life in a Day“ vor. Dazwischen liegen unzählige Impressionen dieses ganz normalen Tages und der von Regisseur Kevin Macdonald zusammengestellte Versuch, aus dem Youtube-Format einen weltumspannenden Kinofilm zu machen. User wurden dafür aufgerufen, sich mit Beiträgen zu beteiligen: Zusammengekommen sind über 80?000 Filmchen aus 190 Ländern mit insgesamt 4?600 zu sichtenden Stunden. Das auf 90 Minuten einzudampfen, macht „Life in a Day“ zu einer beachtlichen Auswahl- und Montageleistung, deren oft mit getragener Musik zugekleistertes Ergebnis auch durchaus seine Momente hat: interessante, komische, tragische, schöne Einblicke in fremde ferne Leben und Alltagsszenen; immer wieder werden spannende Geschichten – etwa die eines koreanischen Rennradweltreisenden – aufgestöbert. In ihrer wenig einzuordnenden Schnipselhaftigkeit kann diese Collage aber letztlich doch zu selten über die Banalität vieler Do-it-yourself-Videos auf Youtube hinausreichen.
Text: Sascha Rettig
tip-Bewertung: Zwiespältig
Orte und Zeiten: „Life in a day“ im Kino in Berlin
Life in a Day, Großbritannien 2010; Regie: Kevin Macdonald; 95 Minuten; FSK 6
Kinostart: 9. Juni